Pilot Media:
Fernsehwerbung ohne Streuverluste? Addressable TV
Die Mediaagentur Pilot und Vermarkter Smartclip verbinden lineares Fernsehen mit digitaler Werbung. Dem Startkunden Fishermen's Friend ermöglicht das Einzelkontakte statt Werbeblock-Belegung.
Die Mediaagentur Pilot und Vermarkter Smartclip verbinden lineares Fernsehen mit digitaler Werbung: "Addressable TV" nennen die Macher das neue System. Dem Startkunden Fishermen's Friend ermöglicht das Einzelkontakte statt Werbeblock-Belegung. Die Fisherman’s-Friend-Werbung läuft ab sofort im klassischen TV-Programm. Weil das aber auch über HbbTV (Hybrid Broadcasting Broadband TV), also auf internetfähigen Geräte, empfangen werden kann, sei es nun möglich, die Werbeformate in traditionellen linearen Fernsehprogrammen über Adserver-Technologien auszuliefern und individuell auszuwerten.
Das erlaubt für den Fernsehspot den Einsatz digitaler Werbewirkungs- und aussteuerungstechniken, etwa Frequency Capping (Anm.: reguliert die Häufigkeit der Werbeeinblendung beim einzelnen Verbraucher), gezieltes Targeting (um Streuverluste zu minimieren) und die Ausweisung relevanter Messgrößen wie Einzelkontakte. Die Buchung der Einzelkontakte statt bestimmter Werbeblöcke, teilt Pilot mit, reduziere die Kosten für den Werbekunden, ermögliche "eine tiefere Zielgruppenaussteuerung und erhöht damit den ROI (Return on Investment) der Werbekampagne".
Smartclip ist der Dienstleister hinter der internetbasierten Bewegtbildvermarktung. Thorsten Schütte-Gravelaar, Managing Director: "Durch die Fusion des klassischen Fernsehens mit dem Internet entstehen ganz neue Möglichkeiten für Werbungtreibende. Die Fisherman’s-Friend-Werbeformate können nach Bedarf geschaltet und genau dann ausgeliefert werden, wenn die richtige Zielgruppe vor dem Fernseher sitzt, jeder einzelne Werbemittelkontakt wird von unserem Adserver bzw. unserer Plattform gezählt. Diese Messbarkeit und die flexibleren Vermarktungsmöglichkeiten sind vor allem für kleine Sparten- und Lokalsender sowie mittelständische Werbungtreibende, die sich kosteneffiziente TV-Werbung wünschen, spannend."
Auf der Ifa und der Dmexco hatte Smartclip "Addressable TV" gemeinsam mit dem Fraunhofer Insitut vorgestellt. Auch in Video-on-Demand-Inhalte könne man das Werbeangebot integrieren.
In den USA hat Volkswagen das bereits 2013 in einem Pilotprojekt ausprobiert - und seine Verkaufszahlen deutlich gesteigert. Das Branchenmagazin "Adage" stellte vor, wie "Addressable TV" in den Staaten funktioniert: Die Marketingfachleute in den Unternehmen legen ihre Zielgruppen-Haushalte nach Einkommen, Kindern oder Kaufabsichten für zum Beispiel Autos fest und geben ihre Anforderungen an die Kabelnetzbetreiber weiter, damit die ermitteln, wie viele Haushalte dazu passen, und lediglich hier die Spots ausliefern.