Nominierungen der Lead Academy:
Diese Medienmacher haben Chancen auf einen Lead Award
Das Who-is-Who der Printbranche trifft sich am 11. Dezember in Hamburg zur Verleihung der Lead Awards 2018. Hier die Nominierten.
Seit 25 Jahren ehrt die Lead Academy Deutschlands beste Chefredakteure und Onlinemacher mit den Lead Awards - und richtet den Preis aus. Wenn am 11. Dezember die besten Werke erneut in Hamburg geadelt werden, werden die Lead Awards erstmals in vier Magazin- und zwei Zeitungskategorien verliehen. Dazu kommt die Auszeichnung Digitalleader für den besten Onlinemacher.
Die Lead Academy hat jetzt die Nominierten für die Ehrung bekannt gegeben. Hier die Übersicht in den einzelnen Kategorien - mit den Begründungen der Lead Academy im Wortlaut:
Magazin Debatte
Darin sind publizistische Leitmedien zusammengefasst, die sich mit Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft befassen bzw. im weitesten Sinn unter den klassischen Begriff "General Interest" fallen.
- Rainer Schmidt und Claudius Seidl wurden von der Jury ausgewählt, weil sie mit dem Frankfurter Allgemeine Quarterly ein neuartiges Magazin mit Tiefgang und eigener Handschrift entwickelt haben, dessen Texte eine hohe Qualität und Originalität aufweisen und das überdies durch eine völlig eigenständige Gliederung und Herangehensweise besticht.
- Christoph Amend vom Zeit Magazin sowie Michael Ebert und Timm Klotzek vom SZ-Magazin wurden nominiert, weil sie mit ihren Supplements seit Jahren den "State of the Art" im Magazinjournalismus definieren und auch 2017/2018 wieder herausragende, prägende Hefte vorgelegt haben.
- Dasselbe gilt für den 11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster, der Monat für Monat das Kunststück vollbringt, rund um das Thema Fußball ein schlaues, unterhaltsames und gesellschaftlich relevantes Magazin herauszubringen.
- Cornelius Tittel wiederum wurde als Chefredakteur der Kunstzeitschrift Blau ausgewählt, weil sein Blatt zeitgenössische Kunst auf höchstem Niveau sinnlich erlebbar und verständlich macht.
- Christian Krug und Giuseppe di Grazia gehen ins Rennen, weil sie als Erfinder und Macher des Stern-Ablegers Crime beweisen, dass guter, spannender Reportagejournalismus mit langen, fundierten Texten Vertriebserfolge nicht verhindern, sondern – im Gegenteil – ein geeignetes Rezept für Magazine im Onlinezeitalter sein kann.
Magazin Lifestyle
Hier finden alle Titel Berücksichtigung, die sich mit Mode, Design, Living, Food, Genuß, Wohnen, Reisen, Fitness und allen anderen Facetten der individuellen Lebensgestaltung befassen. Hier sind als Blattmacher des Jahres nominiert:
- Lars Nielsen, der nach Meinung der Jury mit Geo Saison und Geo Special derzeit Deutschlands spannendste und vielseitigste Reisezeitschrift macht
- Sinja Schütte, die mit Flow, Living at Home und Hygge neue Maßstäbe in der Gattung der Mindstyle-Magazine setzt.
- Harald Willenbrock und Markus Wolff, die mit Walden ein originelles, eigenständiges Magazin für Outdoor- und Abenteuerliebhaber geschaffen und eine kleine, feine Magazingattung begründet haben.
- Vera Schroeder, die mit SZ-Familie nicht nur eine herausragende Elternzeitschrift mit einer völlig neuen Tonalität geschaffen hat, sondern für ihr Blatt auch das familienfreundliche Dualsystem erfunden hat: Jeder Ausgabe von SZ-Familie liegt die Kidszeitschrift SZ-Kinder bei. Damit die Kleinen auch etwas zum Lesen haben, wenn Mama und Papa in der SZ-Familie schmökern.
- Christian Boros, der als Herausgeber von Die Dame ein hochwertiges, exklusives, kluges und elegantes Frauenmagazin mit eigener Note geschaffen hat.
- Inga Griese und Adriano Sack, denen als Chefredakteure von Mr. Icon eine höchst zeitgemäße, lässige Männerzeitschrift auf internationalem Niveau gelungen ist.
- Brigitte Huber, die bei Gruner+Jahr nicht nur die gesamte Brigitte-Gruppe verantwortet, sondern auch Barbara, die ausgesprochen erfolgreiche Frauenzeitschrift rund um Barbara Schöneberger, die nach Meinung der Jury originell, zeitgemäß, punktgenau und mit viel Spaß gemacht ist und die neue Zeitschriftengattung der Hosted Magazines nach Deutschland gebracht hat (weshalb Brigitte Huber nun zusätzlich das ebenso erfolgreiche Magazin Guido gestartet hat, für das der Lifestyle-Tausendsassa Guido Maria Kretschmer Pate steht).
Magazin Popular
Die Kategorie umfasst alle massentauglichen Bigseller, die sich an ein breites Publikum wenden und insbesondere im Vertrieb behaupten müssen, in erster Linie also People-Magazine, Programmzeitschriften, Frauen-, Ratgeber- und Entertainmentblätter. Nominiert sind:
- Uwe Bokelmann, der bei Bauer nicht nur die Programmie-Erfolgsgaranten TV Movie, TV 14 und TV Hören und Sehen sondern auch die innovativen, trendsetzenden Feel-Good-Zeitschriften Happinez und Einfach sein leitet.
- Christian Hellmann, der bei Funke die Programmies TV Digital, Hörzu, Bild + Funk und Gong verantwortet und dabei mit großem Erfolg höhere Copypreise gegen den Billigtrend durchgesetzt hat.
- Sabine Ingwersen, die als Chefredakteurin von Tina, Bella, Laura, Alles für die Frau und Meins zuletzt in dem schwierigen Segment der breitenwirksamen Frauenmagazine mit Power und Ideenreichtum für neuen Schwung gesorgt hat.
- Sandra Immoor, weil sie Deutschlands größte Frauenzeitschrift Bild der Frau mit großer Umsicht und Beharrlichkeit modernisiert hat und auf Kurs hält.
- Robert Pölzer, dem es als Chefredakteur der Bunte gelungen ist, die großen Fußstapfen seiner Vorgängerin Patricia Riekel nicht bloß auszufüllen, sondern Deutschlands traditionsreiches People- und Entertainment-Magazin auf erfrischende, smarte Weise neu zu beleben.
- Tim Affeld (OK!, In) und Angela Meier-Jakobsen (InTouch, Closer), die nach Meinung der Jury im Segment der jüngeren, lifestyleorientierten Entertainmentzeitschriften blattmacherisches Gespür und Entschlossenheit beweisen.
- Multi-Chefredakteur Kai Winckler, der bei Burda mit der Freizeit-Gruppe und Glücks Revue zeigt, dass vermeintlich verstaubte Magazin-Konzepte auch im Digitalzeitalter erfolgreich renoviert werden können und nicht abgeschrieben werden dürfen.
Independentmagazine
In der Kategorie wird bei den Lead Awards erstmals der Porsche Award vergeben, mit dem besonders innovative und mutige Blattmacher ausgezeichnet werden. Unter den Nominierten sind:
- Chris Heubl und Benedikt Heimstädt, die mit Pleasure seit Jahren ein hochwertiges, eigenständiges und perfekt gestaltetes Magazin für die Boarder-Szene herausgeben.
- Oliver Gehrs, der mit Dummy seit 15 Jahren das Konzept eines monothematischen Magazins zu jeweils wechselnden Themen durchhält und dabei Mal für Mal mit herausragenden, höchst originellen blattmacherischen Ideen überrascht.
- Ricarda Messner, die mit Flaneur und Sofa für die interessantesten, eigenständigsten, lässigsten und zeitgemäßesten Magazininnovationen der letzten Jahre gesorgt hat: Das eine Blatt widmet sich in jeder Ausgabe einer Straße, das andere definiert Popkultur für die Millennials neu.
- Götz Offergeld, der mit Numéro Homme, Fräulein und Intersection eine ganze Palette an stilbildenden Independent-Magazinen herausgibt, die sich fotografisch, gestalterisch und konzeptionell allesamt auf höchstem internationalem Niveau bewegen
- Michael Köckritz, der mit Ramp, Rampstyle, Rampdesign und Rampclassics im Luxussegment des unabhängigen Zeitschriftenmarktes den Ton angibt.
- Katarzyna Mol-Wolf, die seit ihrem vielbeachteten Management-Buy-Out des Magazins Emotion mit großem Geschick und publizistischem Gespür einen wendigen, erfolgreichen Frauen- und Lifestyle-Verlag aufgebaut hat.
- Daniel Puntas Bernet, der mit Reportagen ein anspruchsvolles, kluges und meinungsstarkes Politik-, Kultur- und Gesellschaftsmagazin herausgibt.
- Malte Brenneisen, Martin Kaumanns, Malte Spindler und Urs Spindler, die nicht nur das ausgesprochen kreative Hamburg-Magazin Gentle Rain publizieren, sondern mit der Indiecon auch eine Konferenz für internationale Independent-Zeitschriften ins Leben gerufen haben.
In den Kategorien "Zeitung überregional", "Zeitung regional" und "Digital Leader" werden Blatt- und Onlinemacher ausgezeichnet, die sich täglich der Herausforderung stellen müssen, in einer immer schneller werdenden Nachrichtenlage einerseits einen seriösen aktuellen Journalismus zu gewährleisten, andererseits für Einordnung und Orientierung zu sorgen.
"Dazu kommt", so der Lead-Awards-Vorsitzende Markus Peichl, "dass gerade der aktuelle Journalismus Angriffen aus der rechten, populistischen Ecke ausgesetzt ist und sein Selbstverständnis in Frage gestellt wird". Die Macher der großen regionalen und überregionalen Zeitungen sowie der relevanten Onlinemedien stünden unter einem großen Druck, bei dem es "um nicht mehr oder weniger geht als die Erneuerung des Anspruchs auf bedingungslose Meinungs- und Pressefreiheit", so Peichl.
Darauf habe die Jury bei der Nominierung in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk gelegt und "Chefredakteurspersönlichkeiten ausgewählt, die vor diesem Hintergrund Herausragendes vollbringen".
Zeitung überregional
Nominiert sind:
- Giovanni di Lorenzo (Die Zeit)
- Marion Horn (BamS)
- Georg Löwisch (taz)
- Kurt Kister und Wolfgang Krach (SZ)
- Das Herausgeber-Kollegium der FAZ, Werner D’Inka, Jürgen Kaube, Berthold Kohler und Holger Steltzner
Zeitung regional
In dieser Kategorie wurden laut Markus Peichl "im letzten Jahr die bemerkenswertesten publizistischen und blattmacherischen Leistungen vollbracht". Nominiert wurden dafür die Chefredakteure:
- Michael Bröcker (Rheinische Post)
- Lars Haider (Hamburger Abendblatt)
- Torsten Kleditzsch (Freie Presse Chemnitz)
- Christine Richter (Berliner Morgenpost)
- Gregor Peter Schmitz (Augsburger Allgemeine)
- Stephan-Andreas Casdorff und Lorenz Maroldt (Tagesspiegel)
Digital Leader
In der Kategorie gehen ins Rennen:
- Jan-Eric Peters (Upday)
- Florian Hager (Funk)
- Julia Bönisch (Süddeutsche.de)
- Barbara Hans (Spiegel Online)
- Jochen Wegner (Zeit Online)
- Susann Hoffmann und Nora-Vanessa Wohlert (Edition F, Female Future Force)
"Insgesamt konnte die Jury vor allem eines feststellen", fasst Markus Peichl die diesjährigen Nominierungen der Lead Awards zusammen: "Die Print- und Onlinebranche nimmt die Herausforderungen der medialen, kulturellen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen mit Entschlossenheit an. Sie hält mit smarten, klugen Ideen dagegen, igelt sich nicht ein und ist offen für neue, andere Wege. Selten gab es so viele inhaltliche Auseinandersetzungen, innovative Kraftanstrengungen und neuartige Formate – von den ‚Panama Papers‘ über ‚Deutschland spricht‘ bis zur Chemnitz-Aufarbeitung direkt vor Ort in den lokalen Medien. Jeder der diesjährigen Lead-Awards-Nominierten verdient es, gewürdigt zu werden."
Neben der Porsche AG zählen zu den Sponsoren der Lead Awards der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit und die DuMont Mediengruppe. Die Veranstaltung wird durch die Freie und Hansestadt Hamburg gefördert und möglich gemacht.
Der Verlag Werben & Verkaufen ist ein Unternehmen des Süddeutschen Verlags, in dem die Süddeutsche Zeitung erscheint.