Aufregung um Influencer Marketing:
Das sagt das "Manager Magazin" zum Interview mit Caro Daur
Das Interview mit Influencerin Caro Daur hat diese Woche im Netz hohe Wellen geschlagen. Jetzt äußert sich die Chefredaktion des "Manager Magazins".
Das Interview mit Caro Daur, das das "Manager Magazin" diesen Montag auf seiner Website veröffentlicht hat, ist das Aufreger-Thema der Woche. Gegenüber W&V äußert sich der stellvertretende Chefredakteur des Magazins, Sven Oliver Clausen, zu den Vorwürfen.
Herr Clausen, wie erleben Sie und die Autorin des Textes das Feedback auf das Interview?
Wir freuen uns einerseits, dass das Interview eine solch vielfältige Debatte ausgelöst hat. Andererseits halten wir zum Teil die Kritik sowohl an Frau Daur als auch an der Redaktion in ihrer Schärfe für unangemessen.
Haben Sie mit derart heftigen Reaktionen gerechnet?
Nein.
Der Autorin wird in den Kommentaren auf der W&V-Facebook-Seite unterstellt, dass sie voreingenommen und respektlos an das Interview herangegangen sei. Können Sie die Kritik nachvollziehen?
Nein. Unsere Autorin ist eine sehr erfahrene Lifestyle-Journalistin, die auch die Branche der Influencer seit langem beobachtet. Der Stil des Interviews ist absolut üblich für das "Manager Magazin", möglicherweise ist er eher untypisch für Interviews in Teilen der Lifestyle-Branche.
Was hat Sie dazu bewegt auch die Fragen zu veröffentlichen, die Caro Daur nicht beantworten wollte?
Wenn wir mit unseren Interviewpartnern die Autorisierung des Interviews abgesprochen haben, dann betrifft das inhaltlich die Antworten, die unser Interviewpartner gegeben hat. Wenn ein Interviewpartner sich entschließt - anders als während des Interviews - Fragen in der autorisierten Form doch nicht beantworten zu wollen, ist das sein gutes Recht.
Er könnte etwa die Antwort ändern in „Kein Kommentar“ oder: „Sie verstehen sicherlich, dass ich dazu öffentlich nichts sagen möchte.“ Wir empfinden allerdings eine Verpflichtung gegenüber unseren Lesern, auch kritische Fragen zu stellen. Deswegen können wir es nicht akzeptieren, wenn der Interviewpartner Fragen während der Autorisierung des Interviews streicht, die wir gestellt haben.
Würden Sie das Interview heute genauso online stellen?
Unsere Hoffnung wäre, dass wir ein gemeinsames Verständnis über die Regeln für die Autorisierung eines journalistischen Interviews während der Autorisierung beibehalten würden, wie ich sie grob unter Ihrem vierten Punkt geschildert habe. Und das hieße dann, dass das Interview ohne einen Teil mit unbeantworteten Fragen auskommen könnte – so wie bislang unsere Interviews praktisch ausnahmslos.
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