Drittens. Große Content-Anbieter wie Netflix können direkt in neuen Märkten durchstarten.
Mit der nutzerbasierten Aussteuerung ihrer Inhalte eröffnen sich großen Inhalteanbietern neue Geschäftsmodelle. Statt ihren Bewegtbild-Content wie bisher über lizenzierte lokale Services oder Sender des jeweiligen Landes zu vermarkten, könnten sie sich künftig direkt an den Endverbraucher wenden und eine eigene Kundenbeziehung aufbauen, schätzt Adobe.

Viertens. Kleinere Anbieter müssen ihren Workflow anpassen.
Die meisten großen Player verfügen bereits über die nötigen Voraussetzungen, um die Möglichkeiten eines digitalen Binnenmarktes für sich zu nutzen. Kleinere Anbieter müssen sich dieser Herausforderung erst noch stellen und benötigen neue technische Lösungen.

Fünftens. So genannte Content Delivery Networks (CDNs) profitieren von europäischer Reichweite.
Das Ausspielen von Video-Inhalten sei inzwischen relativ einfach, heißt es. Vielen kleineren CDNs fehle es jedoch noch immer an internationaler Reichweite, die sie durch die grenzüberschreitende Nutzung ihrer Inhalte schon bald kompensieren könnten, glaubt Adobe.

Auch für die Photoshop-Mutter Adobe, die 2015 vor allem durch die Übernahme der Stockfoto-Plattform Fotolia für Schlagzeilen sorgte, ist mit dem Ende des Geoblockings mehr Potenzial in Sicht: Das Unternehmen bietet für Broadcaster das System Adobe Primetime an. Die "TV Everywhere-Plattform" soll nach Unternehmensangaben für das nahtlose Bereitstellen und Monetarisieren von Bewegtbild-Inhalten sorgen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.