Nachfolge bei Hubert Burda Medien:
Burda-Kinder schieben Verlagsnachfolge auf
Die Kinder des Verlegers Hubert Burda, Lisa und Jacob, werden in diesem Jahr doch noch nicht in den Verlag einsteigen. Das bestätigt Burda auf Anfrage von W&V-Online.
Die Kinder des Verlegers Hubert Burda, Lisa und Jacob, werden in diesem Jahr doch noch nicht in den Verlag einsteigen. Das bestätigt Burda auf Anfrage von W&V-Online.
Als sich Hubert Burda 2017 aus dem operativen Geschäft verabschiedet und Paul-Bernhard Kallen zum Vorstandschef ernannt hatte, kündigte er an, die Kinder in der Verlag holen zu wollen. Mit 27 Jahren sollten sie, "bei Eignung und Neigung", ins Unternehmen einsteigen.
Nun feiert Jacob Burda Ende März seinen 27. Geburtstag, seine Schwester Lisa wurde am vergangenen Sonntag 25. Von einem Eintritt in das Familienunternehmen sowie der Ausübung einer Führungsrolle sind beide noch weit entfernt. Hubert Burda hat sich offenbar damit arrangiert, dass die nächste Generation noch auf sich warten lässt.
Wie lange genau, ist noch offen. Es gebe aktuell noch keine konkreten Pläne für einen Eintritt ins Unternehmen, heißt es weiter. Die Kinder seien zwar interessiert, stecken aber beide noch mitten in der Ausbildung. Es spricht für den Verleger, dass er den Nachwuchs offenbar nicht zwangsverpflichten will. Es gibt derzeit wohl auch keine Pläne, den Kindern weitere Firmenanteile zu überschreiben. Die junge Generation Burda verfügt bereits über 49 Prozent der Anteile am Konzern. Dabei soll es vorerst auch bleiben, ist aus dem Verlagsumfeld zu hören.
Jacob Burda hat seine Masterarbeit über den Philosophen Martin Heidegger geschrieben. Derzeit sitzt er an seiner Doktorarbeit. Seine Schwester Elisabeth hat einen Doktor in Kunstgeschichte und studiert Musik in Kalifornien. Lisa Burda liebäugelt offenbar im Moment mit einer Singer-Songwriter-Karriere; ihr Musikvideo "Is it Love or madness", das sie unter ihrem Künstlernamen Lisa Fou veröffentlicht hat, wurde auf Youtube fast 30.000 mal geklickt.
Daneben engagiert sich die Burda-Tochter stark für Hilfsprojekte. Mit ihrer Mutter Maria Furtwängler hat sie das Malisahome auf den Philippinen gegründet; ein Schutzhaus für Mädchen, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution wurden.
Erste Verlagserfahrungen haben beide Burda-Nachkommen bereits gesammelt: Lisa Burda schnupperte bei der Illustrierten "Bunte" sowie beim Lifestyle-Magazin "Fit for Fun" ins Business. Auch bei der von Burda initiierten Digitalkonferenz DLD übernahmen Lisa und Jacob meist an der Seite ihrer Eltern Auftritte oder überreichten Preise. Jacob hat außerdem in der von Steffi Czerny geführten DLD-Abteilung ein Praktikum absolviert. Im vergangenen Jahr hielt er außerdem einen philosophischen Vortrag zum Thema "Life in the Infosphere".