Welche Themen eignen sich aus Ihrer Sicht überhaupt für ein solches Medium?

Im Grunde genommen jedes. Schauen Sie sich nur mal die vielen unterschiedlichen Formate im TV. Da gibt es auch alles – vom Wissensmagazin über eine Spezialsendung für Angler. 

Was macht ein erfolgreiches Podcast-Format aus?

In erster Linie sollte es unterhaltend und informativ sein. Wenn dann noch ein besonderes Klangerlebnis, also gute Musik und ausgewählte O-Töne dazukommen, hat man schon sehr viel richtig gemacht. Im besten Fall sollte eine Produktion Radioniveau haben. 

In der Anfangszeit klang mancher Podcast nach gesprochener Schülerzeitung.

Das ist richtig, aber da hat sich eine ganze Menge getan. Auch bei Branded Podcasts, wie sie die Deutsche Telekom und die AOK produzieren. Sie leben zwar von einer lockeren Tonalität, dennoch darf der Hörer ein bestimmtes Qualitätsniveau erwarten. Daher werden solche Podcasts auch recht aufwändig produziert. 

Wie hoch sind die Kosten für ein solches Format?

Das kommt darauf an, ob man ein Video will oder einen Blockbuster. Es macht einen großen Unterschied, ob zwei vor einem Mikro sitzen und sich locker unterhalten oder ob im Vorfeld ein Storytelling-Konzept mit Script ausgearbeitet werden muss, ob Prominente ins Studio eingeladen werden und wie aufwändig die musikalische Untermalung ist. Für ein ordentlich produziertes Interview-Format muss man mit einem mittleren vierstelligen Budget rechnen. Sind viele Episoden geplant, kommt man auch in einen sechsstelligen Bereich. Das Produkt hat einen Wert und damit seinen Preis. 

Macht es eher Sinn, einen Podcast zu produzieren oder darin Werbung zu schalten?

Das ist egal, die Premium-Zielgruppe erreicht man sowieso. Unternehmen, die selbst ein Podcast-Format aufsetzen möchten, müssen sich klar machen, dass es einen gewissen Aufwand bedeutet, denn auch, wenn extern produziert wird, müssen die Infos aus der Unternehmenskommunikation kommen. Man hat gleichzeitig aber auch die Chance, mehr Informationen mitzuteilen, als das über die klassischen Medien funktioniert. Soll Werbung in einem Podcast platziert werden, handelt es sich meist um Native Advertising. Das heißt, der redaktionelle Inhalt wird von einem Host gesprochen.  

Die Unternehmensunit ViertausendhertzStudio produziert unter anderem Podcasts für die Heinrich-Böll-Stiftung, BuzzFeed, Deezer und einen Podcast mit dem Thema „Elektromobilität“ für Audi

Mehr Infos zu dem Thema finden Sie in der nächsten Ausgabe der W&V, Heft 37


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.