Recruiting:
Jobinserate der Zukunft: Multimedial und maschinenlesbar
Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Damit verändern sich auch permanent die Ansprüche, die Jobsuchende wie Arbeitgeber an Stellenanzeigen stellen.
Totgesagte leben bekanntlich länger. Das gilt auch für die Stellenanzeige: Immer wieder heißt es, sie habe ausgedient. Doch suchen Unternehmen nach neuen Mitarbeitern, ist ein Inserat nach wie vor das Mittel der Wahl. Allerdings: Mit der fortschreitenden Digitalisierung verändern sich auch permanent die Ansprüche, die Jobsuchende und Unternehme an die Stellenanzeige stellen.
So wird laut der Studie Recruting Trends 2019, die das Stellenportal Monster in Kooperation mit der Universität Bamberg realisiert hat, schon in absehbarer Zeit vor allem die Maschinenlesbarkeit das entscheidende Kriterium für den Erfolg eines Jobinserats sein. Zwar gaben auf die Frage nach den Eigenschaften, die eine Stellenanzeige „heute“ mit sich bringen muss, fast alle Unternehmen noch die Punkte „Inhalt“ – also Text und Keywords – sowie „graphisches Design“ wie Bilder und Layout an. Etwa die Hälfte der Befragten nannten auch bereits die Aspekte „Maschinenlesbarkeit“ und „interaktive Elemente“ wie Social-Media-Links als wichtige Kriterien.
Recommender- und digitale Auswahlsysteme gewinnen an Relevanz
In fünf Jahren sieht die Lage jedoch ganz anders aus: Inhaltlich werden die Stellenanzeigen zwar den heutigen stark ähneln. Allerdings muss sie generell dynamischer gestaltet sein. Und für 90 Prozent der Unternehmen muss sie auch eine deutlich höhere Maschinenlesbarkeit besitzen, damit sie von so genannten Recommender- und digitalen Auswahlsystemen gefunden und verarbeitet werden kann. Denn sieben von zehn Arbeitgebern gehen davon aus, dass die Job-Empfehlungsdienste, die automatisiert passende Stellenanzeigen vorschlagen, in Zukunft immer häufiger zum Einsatz kommen werden – schließlich greifen schon heute mehr als die Hälfte der Arbeitsuchenden auf dieses digitale Angebot zurück.
Auch die Sprachausgabe über Sprachassistenten wird dann an Relevanz gewinnen. Im Ranking der wichtigsten Eigenschaften einer Stellenanzeige liegt dieses Kriterium dann zwar immer noch auf Platz sechs (siehe Grafik). Dennoch sprechen mehr als fünf Mal so viele Unternehmen dem Vorlesen von Jobinseraten durch Sprachassistenten künftig eine höhere Bedeutung zu als heute.
In welche Richtung sich die Gestaltung der Stellenanzeigen in Zukunft bewegen könnten, hat Stepstone soeben auf der Personalmesse „Zukunft Personal Europe“ gezeigt: Mit „Emotions“ präsentiert die Online-Jobplattform eine Lösung, mit der Arbeitgeber ihre Jobinserate um Medienformate wie Video-Content erweitern können. Anhand der bewegten Bilder haben Unternehmen die Möglichkeit, Bewerbern einen Eindruck von potenziellen Kollegen, Büroräumen und Mitarbeiterangeboten zu vermitteln.
Als einer der ersten Kunden nutzt beispielsweise die Fressnapf-Gruppe bereits das multimediale Angebot, indem sie Jobsuchenden in einem vierminütigen Video einen Blick hinter die Kulissen gewährt. „Bewerber möchten bei der Jobsuche genau wissen, was sie bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber erwartet. Unternehmen, die in Zeiten des Fachkräftemangels die richtigen Mitarbeiter für sich gewinnen möchten, sollten deshalb authentisch und transparent kommunizieren, warum es sich lohnt, bei ihnen zu arbeiten“, sagt Jens Berger, Mitglied der Geschäftsleitung bei Fressnapf. Wie Fressnapf sich im Video präsentiert, sehen Sie hier: