Studie von Xing/Hallo Freelancer:
Jeder Zweite liebäugelt damit, Freelancer zu werden
Jeder zweite Angestellte in Deutschland kann sich vorstellen, freiberuflich zu arbeiten. Vor allem junge Leute. Das zeigt eine Umfrage von Hallo Freelancer.
Das Freelancer sind tendenziell glücklicher im Arbeitsleben als Angestellte: Das ist ein zentrales Ergebnis einer Studie, die das Institut Forsa im Auftrag des neuen Xing-Services Hallo Freelancer durchgeführt hat. 80 Prozent der Freiberufler sagen, dass sie mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden seien. Befragt wurden mehr als 500 Angestellte, Freelancer und Studenten*.
Angestellte blicken aber ebenfalls positiv in die Zukunft: Ebenso wie die Freelancer sehen sie sich wandelnde Arbeitsumfelder vor allem als persönliche Chance. Vier von fünf Studenten glauben daran, dass ihnen das neue Arbeitsumfeld, in dem zum Beispiel neue Berufsbilder entstehen, zugute kommen wird. Bei den Angestellten sind es drei von fünf Befragten.
Angela Broer, Vice President Professional Market Places und verantwortlich für Hallo Freelancer, ist der Ansicht, dass sich Unternehmen auf die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt einstellen sollten - und hat Tipps für Firmen und für Freiberufler.
Denn: Der Trend könnte sich verstärken und langfritig den Arbeitsmarkt umkrempeln. Weil vor allem jüngere Generationen interessiert sind am Freiberuflerdasein. Knapp die Hälfte der Festangestellten kann sich grundsätzlich vorstellen, als Freiberufler tätig zu werden - vor allem die jüngeren. Bei den Befragten von 18 bis 29 Jahren ist das deutlicher ausgeprägt (52 Prozent) als etwa bei den 30- bis 39-Jährigen (43 Prozent).
Der Traum von Flexibilität und Unabhängigkeit
Als Gründe für einen Wechsel in die freiberufliche Arbeit nennen die 8 Prozent der Angestellten, die sich das konkret vorstellen könnten, zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten, mehr Unabhängigkeit und eigenständiges Arbeiten. Abwechslung im Beruf und die Work-Life-Balance sind kommenden Generationen - vor allem Studenten - wichtiger als den älteren Befragten.
Allerdings haben auch Freelancer mit Problemen zu kämpfen. Negativ bewertet wird vor allem die aufwendige Form der Akquise. Die Freelancer, die sich darum einen Wechsel in die Festanstellung vorstellen können, nennen diesen Aspekt sowie die fehlende Sicherheit als Hauptgründe für einen solchen Schritt. Wenig Sicherheit ist auch für zwei von fünf Festangestellten ein Grund, gar nicht erst in eine Freelance-Tätigkeit wechseln zu wollen.
Diejenigen, die bereits freiberuflich arbeiten, haben dabei klare Präferenzen: Besonders spannende Auftraggeber kommen nämlich für viele Freelancer aus dem Mittelstand, 41 Prozent wollen vor allem für mittelständische Unternehmen arbeiten, während nur 15 Prozent Großkonzerne als Auftraggeber bevorzugen.
Sie stellen ihren Kunden aber insgesamt kein allzu gutes Zeugnis aus: 67 Prozent der Freiberufler glauben, dass die Mehrheit der Unternehmen schlecht auf die veränderten Arbeitsbedingungen vorbereitet sind. Noch deutlicher erklären das unter den Angestellten die IT-Mitarbeiter, von denen knapp drei Viertel der Befragten diese Aussage machten.
Die Karriereplattform Xing hat Hallo Freelancer für diesen Arbeitsmarkt im Wandel gegründet: Seit August 2018 dient das Portal dazu, Unternehmen und Freelancer zusammenzubringen. Das Freiberufler-Netzwerk besteht derzeit aus rund 450.000 Freelancern. Unternehmen können hier nach passenden freiberuflichen Experten suchen. Xing hat nach eigenen Angaben rund 16 Millionen Mitglieder.
*) Für die Studie hat das Institut Forsa im Mai 2019 im Auftrag von Hallo Freelancer 508 Personen zwischen 18 und 39 Jahren online befragt, darunter 326 Angestellte und 85 Freelancer sowie 96 Studierende (in den Bereichen MINT, Ingenieurwesen, Management sowie Design und Kommunikation).