E-Commerce-Studie:
Wie das Einkaufen der Zukunft aussieht
In den kommenden Jahren wird der Siegeszug des E-Commerce das Einkaufsverhalten der Deutschen kräftig beeinflussen. Auch die Konsumenten selbst rechnen mit drastischen Umwälzungen. Trotzdem darf der stationäre Handel hoffen.
In den kommenden Jahren wird der Siegeszug des E-Commerce das Einkaufsverhalten der Deutschen kräftig beeinflussen. Auch die Konsumenten selbst rechnen mit drastischen Veränderungen: Die eine Hälfte der Einkäufe wird online, die andere Hälfte im stationären Handel erledigt.
Das zeigt die aktuelle Erhebung:" Zukunft des Einkaufens - Heute und 2030" von Comarch und Kantar TNS. 43 Prozent der Befragten in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Italien, Polen und den Niederlanden interessieren sich für personalisierte Angebote, die auf ihre persönlichen Vorlieben und Einkaufs-Historien zugeschnitten sind. In Deutschland ist man diesem gegenüber skeptrischer: Nur ein Drittel interessiert sich dafür, in Italien hingegen sind es 56 Prozent. Generell glauben 87 Prozent, dass die meisten Ladengeschäfte in der Zukunft ihren Kunden digitale Services anbieten werden.
Das Alter entscheidet über die Aufgeschlossenheit: Je jünger die Befragten sind, desto aufgeschlossener zeigen sie sich gegenüber neuen Trends, sei es stärkeres Interesse an persönlicher Ansprache oder an digitalen Diensten in den Geschäften. Dabei wissen die Jüngeren aber auch das Einkaufserlebnis im Laden deutlich mehr zu schätzen. Dass es 2030 deutlich weniger Ladengeschäfte als heute geben wird, glauben 79 Prozent der 45- bis 54-Jährigen, aber nur 72 Prozent der 18- bis 24-Jährigen.
Trotzdem shoppen die Deutschen gern vor Ort. Große Unterschiede zeigen sich bei den einzelnen Produkten. So kaufen vier von zehn Befragten TV- und Hifi-Geräte vor allem oder ausschließlich online, bei Schmuck wählt nur ein Viertel das Netz als Hauptbezugsquelle. Besonders bei TV und HiFi kauft über die Hälfte der befragten Deutschen crossmedial ein, sie informieren sich in einem und kaufen dann im anderen Kanal ein. 58 Prozent dieser crossmedialen Käufer haben Interesse an personalisierten Angeboten und 57 Prozent sind Mitglied in einem Bonusprogramm. Von den 35- bis 44-Jährigen werden in Zukunft zwei Drittel online TV- und Hifi-Produkte einkaufen. Allgemein ist eine Verschiebung hin zum Onlinekauf zu erwarten. Doch kategorienübergreifend wird dennoch rund die Hälfte weiter im Ladengeschäft eingekauft.
Treueprogramme binden die Kunden zusätzlich: Frauen sind deutlich häufiger Mitglieder bei Bonusprogrammen. Über drei Viertel der befragten Frauen sind Mitglied, aber nur zwei Drittel der Männer.
Vor Ort wie online zahlt auch der Erlebnis-Charakter auf die Kaufentscheidungen ein. Dabei bewirken positive Erlebnisse beim Einkaufen mehr als schlechte Erfahrungen schaden. So hat ein schönes Einkaufserlebnis bei einem Onlineshop fast die Hälfte der Käufer dazu gebracht, abermals dort einzukaufen und immerhin ein Drittel, auch den Laden zu besuchen. Eine schlechte Erfahrung im Geschäft hält 28 Prozent vom weiteren Einkauf dort ab, aber nur 13 Prozent würden deswegen nicht im zugehörigen Onlineshop einkaufen.
Der Studie liegt eine Befragung von 3.000 Käufern in fünf Ländern zugrunde.