Outbrain:
Werbekunden müssen Content-Filme statt Werbeclips produzieren
Wer Botschaften über Videos verbreiten will, kann künftig die Empfehlungsanzeigen von Outbrain nutzen. Dafür muss er allerdings Content liefern und keine Werbespots.
Jetzt bietet die Content-Distributionsplattform Outbrain auch Videowerbung an. Der globale Player hatte bislang mit Recommendation-Ads nur Bild und Textformate im Angebot. Künftig stehen neben den inhaltlichen Empfehlungen von Redaktionen und Werbungtreibenden auch Videos zur Auswahl. Der Kontakter erklärt in seiner aktuellen Ausgabe, warum dieses Werbemittel mehr als berechtigt ist.
Die Gründe liegen auf der Hand, Videos sorgen für bessere Klickraten, mehr Involvement der User, eine höhere Werbewirkung, eine große Nachfrage seitens der Kunden und vor allem höhere Preise in der Vermarktung. Outbrain macht sich aber auch aus einem anderen Grund Hoffnung: Die User entscheiden sich mit Klick auf das Vorschaubild mit dem Play-Knopf aktiv für ein Video, anders als bei all den Videos, die ungefragt ohne oder mit Ton beim Surfen innerhalb eines Artikels starten.
Allerdings müssen die Clips wirklich Content sein, reine Werbeclips zeigt Outbrain nicht. Das zwingt die Werbekunden, für gute Bewegtbildinhalte zu sorgen. Etwas, das dringend nötig ist. "90 Prozent der Werbespots sind nicht für das Web gemacht", sagt Outbrains Zentraleuropa-Chef Alex Erlmeier. Die Mechanik folgt der bekannten Logik, über die auch Redaktionen ihre Inhalte über Outbrain-Anzeigeformate unter Artikeln bewerben.
Abgerechnet wird nach dem CpC-Auktionsmodell. Jeder angeklickte Spot kostet etwa 60 Cent bis 1 Euro. Auf einen Tausendkontaktpreis hochgerechnet mag das hoch erscheinen. Doch angesichts hoher Sehdauer und der großen Anzahl an Personen, die Clips bis zum Ende ansehen, rechnen sich diese Preise schnell. Laut Erlmeier liegen die Kosten dann deutlich unter dem, was nach Tausendkontaktpreisen abgerechnet wird. Daneben funktioniert das Native-Advertising-Format hervorragend auf Smartphones, heißt es. Dort können Sitebetreiber auch umfangreichen Galerien mit Outbrain-Clips kontextbezogen einbinden.
Wie ein guter Film aussieht, zeigt ein Case von GSK für die Zahnpasta Sensodyne. Ein vorbildliches Beispiel, wie Contentmarketing aussehen könne, sagt Erlmeier. Es geht darin um Kälte. Gezeigt wird ein aufwendig gedrehtes Einminuten-Porträt über Jakutsk, die kälteste Stadt der Erde. Knapp über 10 Prozent der Nutzer klickten, um aus dem Clip auf die Webseite zu gelangen. 49 Prozent sahen den Spot bis zu Ende an. Aber selbst in anderen Fällen lagen die Werte für komplett gesehene Spots im Schnitt bei 35 Prozent. Das ist deutlich mehr als bei vergleichbaren Filmen. Mehr zum Thema lesen Sie im aktuellen Kontakter.