Studie :
"Was bringt mir das?" - Die Deutschen und ihre Sprachassistenten
Marktforscher haben das Verhältnis der Deutschen zu digitalen Sprachassistenten erforscht. Das Ergebnis: Viele nutzen sie schon, andere argumentieren noch wie Handy-Verweigerer in den 90ern.
Alexa etabliert sich: Jeder fünfte deutschte Internetnutzer nutzt bereits digitale Sprachassistenten und fast genau so viele wollen es in Zukunft tun. Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag der E-Mail-Plattformen GMX und Web.de. Die Marktforscher befragten über 1000 Konsumenten ab 14 Jahren.
Momentan sind die Verweigerer aber noch in der Überzahl. Gut 56 Prozent lehnen Sprachassistenten "auch in Zukunft" ab - ein Phänomen, das man von der Frage nach der Handy-Nutzung Mitte der 90er Jahren kennt. Auch damals schworen viele Deutsche "niemals" ein Mobiltelefon anzurühren - häufig mit dem Argument, das es "unnötig" sei. "Unnötig" ist auch 2018 der meistgenannte Grund, auf Sprachassistenten zu verzichten. Rund 44 Prozent der Desinteressierten gaben an, dass "keine Vorteile für mich" zu sehen. "Bedenken, dass meine Kommunikation permanent überwacht wird" äußerten dagegen nur 30,5 Prozent. 12,7 Prozent halten "die Technik für nicht ausgereift".
Die Mehrheit der Nutzer setzt Sprachassistenten eher passiv ein: Gut die Hälfte hört Musik, 40 Prozent Nachrichten. Aber bereits ein Drittel führt Websuchen damit durch. Über 12 Prozent kaufen per Sprachbefehl ein.
Bei den Eingabegeräten dominieren immer noch Smartphones (36 Prozent) vor WLAN-Boxen wie Amazon Echo oder Google Home (23 Prozent). Danach folgen Tablets und Notebooks (13 Prozent), Digitalsysteme im Auto und die Smart Watch (je 7 Prozent).
Laut Studie gibt es bei der Nutzung von Sprachassistenten deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. 24 Prozent der Männer setzen sie an, aber nur 16 Prozent der Frauen. Beim Shopping ist es umgekehrt: 16 Prozent der Frauen kaufen per Sprachbefehl ein, bei den Männern sind es nur 10 Prozent.