Publicis durchleuchtet Sprachsteuerung:
Warum Brands die täglichen Routinen der Alexa-Nutzer erobern müssen
Wie kommt Werbung endlich in die smarten Lautsprecher? Publicis hat zu diesem Thema jetzt eine Studie durchgeführt.
Jeder fünfte US-Haushalt verfügt inzwischen über einen smarten Lautsprecher. Und noch immer hat die Werbeindustrie keine zündende Idee, wie sie sich den Spion im Wohnzimmer zu eigen machen könnte. Das will die französische Werbeholding Publicis nun ändern und hat für die Studie "The Rise of Voice" analysiert, welche Ansätze es für Werber geben könnte. Das Marketing-Fachblatt Adweek stellt die ersten Ergebnisse vor.
Wie die Studienautoren herausfanden, ist die Werbeerinnerung bei Alexa & Co. doppelt so hoch wie im Fernsehen. Doch der Weg dahin ist steinig. Denn die Studie zeigt auch: Die wenigsten Nutzer kennen Skills, die Brands zur Nutzung anbieten. Darüber hinaus sind Verbraucher auch eher zurückhaltend, wenn es darum geht, über die smarten Speaker mit Marken zu interagieren. Einer der Hauptgründe sind Datenschutzbedenken. Gleichzeitig wünschen sie sich - paradoxerweise - personalisierte Erlebnisse von Alexa & Co.
Ein Großteil der Early Adopters besteht der Studie zufolge aus Familien, die darüber ihren Alltag organisieren und vornehmlich aktuelle Nachrichten, den Wetterbericht, Stauinformationen und Termine abfragen. Für Publicis sind Eltern daher auch eine "Priority Audience", die allerdings nicht ganz leicht zu knacken ist.
Denn obwohl die meisten Nutzer wissen, dass ihre smarten Speaker viel mehr können, ist ihr Interesse an Zusatzleistungen gering. Die Studienautoren empfehlen Brands daher, auf Erlebnisse zu setzen, die sich leicht in die täglichen Routinen der Nutzer integrieren lassen und diese verbessern.
Der Einkauf über smarte Lautsprecher steckt der Studie zufolge noch in den Kinderschuhen. Weil visuelle Informationen fehlen, ist das Potenzial für Fehlbestellungen hoch. Zudem lassen sich über Voice Commerce nur schwer Preise vergleichen. Amazons Echo Show stellt hier schon eine leichte Verbesserung da - doch auch hier gibt es noch ordentlich Luft nach oben. "Shopping mit einem smarten Lautsprecher ist - selbst wenn dieser einen Bildschirm hat - kein besserer Weg einzukaufen als über den Computer oder das Smartphone", resümieren die Studienautoren.