Telekom:
Springer verzichtet auf Scout24
Axel Springer hat die Übernahme der Scout24-Gruppe abgesagt. Das heizt Spekulationen über einen anderen großen Digita-Deal des Medienkonzerns an....
Axel Springer hat die Übernahme der Scout24-Gruppe abgesagt. "Wir haben aktuell kein Interesse", sagte eine Konzernsprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Im vergangenen Dezember hatte die Telekom den Verkauf ihrer Internet-Tochter ins Gespräch gebracht, um Geld für den Ausbau der Netze einzusammeln. Scout 24 betreibt u.a. die Immobilienbörse Immobilienscout24, den Autohändler Autoscout24 und die Stellen-Plattform Jobscout24. Neben Finanzinvestoren und Ebay galt bislang auch Springer als potenzieller Käufer. Vorstandschef Mathias Döpfner selbst hatte mehrmals sein Interesse an Scout24 bekundet, nicht aber zu jedem Preis.
Experten taxieren das Digital-Unternehmen auf bis zu zwei Milliarden Euro. Einen Teil davon könnte Springer durch die Einnahmen aus dem Funke-Deal finanzieren: Der im Juli bekannt gewordene Verkauf der Springer-Regionalzeitungen und des Magazingeschäfts (u.a. "Hörzu") bringt dem Berliner Medienkonzern 920 Millionen Euro ein. Springer will den Erlös in das Digitalgeschäft investieren. Der Verzicht auf Scout24 heizt Spekulationen über einen anderen Deal an: In der Branche munkelt man schon seit längerer Zeit über einen Einstieg von Axel Springer in die Unister-Gruppe (Ab-in-den-Urlaub.de, Fluege.de). Beide Unternehmen äußern sich dazu nicht. Gegenüber W&V bestätigte Unister-Sprecher Konstantin Korosides zuletzt nur "Interessenten an strategischen Partnerschaften" mit Unister. (fz/dpa)