Shopping-Event:
So lief der Black Friday
Marken wie Samsung und Apple gehören zu den Black-Friday-Gewinnern. Der Plattformbetreiber Blackfridaysale.de spricht von einem Besucher- und Umsatzrekord.
Welche Produkte, Marken und Shops haben die Konsumenten am Black Friday am meisten nachgefragt? Vico Research & Consulting liefert mit einer Analyse von 98.000 deutschsprachige Social-Web-Beiträgen einige Anhaltspunkte dafür: Insgesamt sei die Kommunikation von Beiträgen über Elektronik-Produkte und deren Hersteller dominiert gewesen, so der Dienstleister. Besonders gefragt waren unter anderem Samsung und Apple.
In je 1.363 Beiträgen befassten sich die Nutzer mit den beiden Unternehmen. Damit ist Samsung zum zweiten Mal in Folge die am meisten nachgefragteste Marke im deutschsprachigen Social Web an diesem Verkaufstag, während Apple zu dem südkoreanischen Konzern aufschließen konnte. Den dritten Platz in diesem Ranking belegt die Marke Microsoft, die am Black Friday 1.086 Mal im deutschsprachigen Web erwähnt wurde.
Verantwortlich für das erfolgreiche Abschneiden von Microsoft ist die Spielekonsole des US-Unternehmens, die Xbox One. Diese löst in diesem Jahr Sonys PlayStation 4 ab, die im Vorjahr noch mit Abstand am meisten nachgefragt wurde. 2018 reichten 604 Erwähnungen der PlayStation jedoch nur noch für den vierten Platz des Rankings. Platz zwei sichert sich Nintendos Hybrid-Konsole Switch (894 Beiträge). Die dritthöchste Nachfrage im Netz erzielte Samsungs Galaxy-Smartphone-Reihe (614 Beiträge).
Amazon dominiert Shop-Ranking
Im Ranking der Online-Shops hat Amazon die Konkurrenz klar hinter sich gelassen. Der US-Händler wurde in rund 6.237 Beiträgen erwähnt und somit etwa doppelt so häufig wie die restliche Shops aus den Top Fünf dieses Rankings. Saturn landet mit 1.376 Beiträgen auf dem zweiten, Media-Markt mit 822 Beiträgen auf dem dritten und Ebay (667 Beiträge) und Otto (330 Beiträge) auf dem vierten beziehungsweise fünften Rang.
"Spannend ist, dass sich unter den meistdiskutierten Marken und Produkten kein deutscher Hersteller und auch kein deutsches Produkt wiederfindet. Ausländische Unternehmen haben hier möglicherweise einen Wettbewerbsvorteil, da sie den Tag in anderen Ländern schon deutlich länger für ihre Marketingzwecke nutzen", so Marc Trömel, Geschäftsführer von Vico Research & Consulting.
Blackfridaysale.de spricht von Besucher- und Umsatzrekord
Der Plattformbetreiber Blackfridaysale.de verkündet einen Besucher- sowie Umsatzrekord und konnte laut eigenen Angaben den Traffic auf seiner Seite im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 80 Prozent steigern. Eine Änderung: "Aufgrund der starken Nachfrage haben wir unsere Verkaufsaktion auf den Cyber Monday ausgedehnt. Dabei waren sowohl Technik-Schnäppchen wie auch Mode im Fokus", sagt Konrad Kreid, Geschäftsführer der Black Friday GmbH. Ungebrochen stark sei die Internetsuche nach dem Begriff "Black Friday". Eine Abfrage bei der Google Trends Analyse zeige deutlich, dass Suchabfragen seit sechs Jahren konstant steigen. "Von 2017 auf 2018 sind diese um rund 40 Prozent gestiegen. Auf unseren Portalen verzeichneten wir im gleichen Zeitraum eine noch stärkere Zunahme bei den Zugriffen", so Kreid.
Bei Blackfridaysale.de heißt es: Häufig nachgefragte Elektronikprodukte waren dieses Jahr Smartphones und Tablets der Marken Apple und Samsung sowie Spielkonsolen, wie etwa das Nintendo Switch. Bei Lautsprechern wurden sehr oft Produkte von Sonos und Bose gesucht. Weitere Artikel, die auf der Wunschliste ganz oben standen, waren Dyson Staubsauger sowie Kaffee- und Waschmaschinen verschiedener Hersteller. Bei Modeartikeln wurde häufig nach Sportschuhen der Marke Nike gesucht.
"Es haben praktisch alle relevanten Medien aus dem TV- und Printbereich über das Verkaufsevent berichtet. Aufgrund der dadurch gestiegenen Bekanntheit nimmt ein immer größerer Prozentsatz der Händler tatsächlich an der Verkaufsveranstaltung teil", sagt Geschäftsführer Kreid. Ersten Rückmeldungen zufolge sind die teilnehmenden Händler zufrieden und melden hohe Warenkörbe sowie ein hohes Verhältnis von Website-Besuchern und tatsächlich abgeschlossenen Käufen (Conversion Rates).
Deutsche geben 2,4 Milliarden Euro an diesen Shopping-Tagen aus
Criteo wiederum legt ebenso einige Zahlen zu dem Shopping-Event vor. Die Advertising-Plattform hat Daten zum Black Friday 2018 in Deutschland analysiert und mit anderen wichtigen Märkten verglichen. Während etwa in Südeuropa oder den USA bereits am Donnerstag (Thanksgiving, 22.11.) fleißig eingekauft wurde, ging es in Deutschland erst am 23. November pünktlich um Mitternacht mit einem Sales-Uplift von 350 Prozent (auf Mobilgeräten 390 Prozent) los.
Hierzulande sichern sich die Konsumenten die Schnäppchen bereits sehr früh: Laptops, Tablets und Smartphones waren auf deutschen Frühstückstischen omnipräsent. Zwischen sechs Uhr und zehn Uhr morgens stiegen die Sales auf bis zu 300 Prozent (Desktop) und 400 Prozent (Mobile) über den Normalwert. Und Abends geht es weiter: Nach einem disziplinierten Arbeitstag mit Sales-Uplifts zwischen 100 und 150 Prozent sprangen die Verkaufszahlen zwischen 23 Uhr und 24 Uhr nochmals sprunghaft auf 350 Prozent an.
Deutsche sind Omnishopper: Egal ob am Desktop oder mobil, die Einkaufskurven zeigen eine sehr ähnliche Dynamik. Eine deutliche Abweichung gibt es nur am Samstag: von acht Uhr bis 19 Uhr dominieren die mobilen Sales.
Im Schnitt lagen die indizierten Verkäufe am Black Friday kategorienübergreifend um den Faktor drei höher als in einer Durchschnittswoche. Am stärksten war der Wert jedoch nicht - wie von Criteo erwartet - bei Elektrogeräten (306), sondern bei Sportbedarf (371).
"Unsere Daten zeigen, dass die Sales am Black Friday von Oslo über Barcelona bis nach Warschau konstant um 100 Prozent bis 1.000 Prozent über den Werten der Vorwoche liegen. Viele europäische Länder begehen einen ausgeweiteten Black Friday von Donnerstag bis ins Wochenende hinein; interessant ist, dass Deutschland neben den Niederlanden, Schweden und Norwegen den Black Friday sehr genau nimmt und um Punkt Mitternacht startet", so Jaysen Gillespie, Vice President Analytics bei Criteo. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben den täglichen Traffic und die Verkäufe von 2.500 Handels-Werbungtreibenden in 16 Ländern untersucht.
Die deutsche Kurve geht am Black Friday nach oben
Laut Schätzungen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) geben die Bundesbürger am Black Friday (23.11.) und am Cyber Monday drei Tage später rund 2,4 Milliarden Euro für Einkäufe aus. Das sind noch einmal 15 Prozent mehr als im vorigen Jahr.