
Router-Ausfälle:
Massive Störungen im Telekom-Netz
Die massiven Netz-Störungen, mit denen die Telekom-Kunden am Wochenende zu kämpfen hatten, haben eine technische Ursache bei den Kunden selbst - bei ihren Zugangsgeräten, die sich nicht verbinden konnten.

Foto: Telekom-Facebook
Die massiven Netz-Störungen, mit denen die Telekom-Kunden am Wochenende zu kämpfen hatten, haben eine technische Ursache bei den Kunden selbst - bei ihren Zugangsgeräten, die sich nicht verbinden konnten. Von den massiven Störungen waren rund 900.000 Router betroffen. Das Netz selbst sei nicht gestört, sondern die Identifizierung der Router bei der Einwahl, sagte ein Sprecher der dpa.
Am frühen Montagmorgen sei eine neue Software in das Telekom-Netz eingespeist worden, die den Fehler beheben soll. Noch einmal riet das Unternehmen betroffenen Kunden, den Router vom Netz zu trennen, eine Zeit lang zu warten und dann wieder einzuschalten. Nach dem
Software-Update im Telekom-Netz könnten sich viele Router nach dem Neustart wieder einwählen. Die Störung betreffe zwar das gesamte
Bundesgebiet, aber nur bestimmte Router-Typen. Daher lasse sich auch nicht sagen, dass bestimmte Regionen besonders betroffen seien. Die
Ausbreitung richte sich einzig nach der Verteilung der Geräte. Derzeit werde untersucht, welche Modelle das genau seien.
Bereits seit Sonntagnachmittag klagen viele Kunden über den Ausfall ihrer Anschlüsse für Telefon, Internet und Fernsehen. Die genaue Ursache für den Fehler war auch am Montagfrüh noch unklar. Das Unternehmen sei mit Hochdruck auf der Suche nach dem Auslöser für die
Probleme, sagte ein Sprecher. Auf der Facebook-Seite "Telekom hilft" riet das Unternehmen bereits am Sonntag, den Router kurz vom Netz zu
trennen. "In vielen Fällen sind danach die Probleme behoben." Allerdings sagten die Bonner auch: "Es gibt kein klares Fehlerbild".
Ob tatsächlich - wie vielfach vermutet - ein Hacker-Angriff die Ursache für die Ausfälle von Internet, Online-Fernsehen oder Telefon waren, ist noch nicht klar. Doch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) davon aus, dass die massiven Störungen bei der Telekom mit einer weltweiten Attacke zusammenhängen. Dabei seien gezielt Fernverwaltungsports von DSL-Routern angegriffen worden, teilte die Behörde am Montagabend mit. Ein endgültiges Ergebnis sollten auch die Analysen der Telekom in den kommenden Tagen bringen. Zunächst habe nichts auf einen äußeren Angriff hingedeutet, eine solche Attacke könne aber auch nicht restlos ausgeschlossen werden, so ein Telekom-Sprecher am Montag.
Die Telekom bot betroffenen Kunden mit Mobilfunkvertrag an, sich kostenlos einen unbeschränkten Tagespass freischalten zu lassen um
das Internet über das mobile Netz zu nutzen.
Vereinzelte Störungen gibt es in den Netzen von Telekommunikationsanbieter häufig. So können etwa bei Bauarbeiten Kabel beschädigt werden und damit im ungünstigen Fall auch ganze Regionen von der Versorgung trennen. Massive Ausfälle sind hingegen eher selten. Router dienen der Einwahl ins Netz der Telekom und ermöglichen damit Telefonie, den Internetzugang und auch den Online-Fernsehempfang. (dpa/aj)