E-Commerce wird für H&M wichtiger:
H&M setzt stärker auf Online-Shops
Zwar eröffnet H&M 2017 immer noch Hunderte neuer Läden in der ganzen Welt. Für mehr Wachstum soll aber vor allem das Online-Geschäft sorgen - und neue Marken.
Die schwedische Modekette H&M (Hennes & Mauritz) trägt dem boomenden Onlinegeschäft Rechnung und formuliert ihre Wachstumsziele neu. Der Textilriese peilt nun ein jährliches Umsatzwachstum zwischen zehn und 15 Prozent an. Bislang hatte sich H&M beim Thema Wachstum auf die stationären Läden konzentriert, ihre Zahl sollte pro Jahr um zehn bis 15 Prozent zulegen.
Der Umsatz stieg 2016 (Dezember bis November) um 6,3 Prozent auf 192 Milliarden schwedische Kronen (20,3 Mrd Euro). Doch die Gewinne blieben hinter den Erwartungen zurück. Der stärkere Dollar trieb die Anschaffungskosten in die Höhe und schmälerte den Profit um rund 10,8 Prozent auf 18,6 Milliarden Kronen. Außerdem musste die Kette im Herbst wegen warmer Temperaturen mehr Rabatte anbieten. Im letzten Quartal des Jahres gingen die Gewinne im Vergleich zum Vorjahresquartal aber wieder nach oben.
Das Jahr sei von einem Wandel zu mehr Digitalisierung und einem ständig wachsenden Online-Markt geprägt gewesen, sagte Geschäftsführer Karl-Johan Persson. In 35 Märkten kann man die Kleidung der Schweden inzwischen übers Internet bestellen. Die Marken COS, & Other Stories, Monki, Weekday und H&M Home hätten sich online und im Laden gut verkauft, so Persson.
Allerdings prüft das Unternehme, einige Shops zu schließen. Dafür sollen aber ein oder zwei neue Marken hinzukommen. Im vergangenen Jahr wurden nach Unternehmensangaben 427 neue Läden eröffnet und 13.000 Jobs geschaffen. Damit arbeiten 161.000 Menschen bei H&M. Bei Jahresabschluss hatte H&M 4.351 Filialen in 64 Märkten. Für 2017 ist die Eröffnung von 430 weiteren geplant, 70 bis 80 davon unter anderen Marken als H&M. Ziele sind unter anderem Kasachstan, Kolumbien, Island und Vietnam.
"2016 war ein ereignisreiches Jahr mit vielen positiven Dingen, aber auch Herausforderungen für uns und für die Industrie", so Persson. Verschiedene externe Faktoren - einschließlich geopolitischer Ereignisse - hätten in vielen Märkten den Einzelhandel negativ beeinflusst. Dies sei besonders in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, in den USA und in China spürbar gewesen. In Deutschland ging der Absatz nur geringfügig nach oben, Einbußen musste das Unternehmen vor allem in Großbritannien und der Schweiz hinnehmen. (mit dpa)