Mehr Reichweite als Facebook

Die Nutzerzahlen sind schon heute beeindruckend: Laut AGOF kommen die Webseiten, bei denen Outbrain eingebunden ist, auf monatliche 48 Millionen Unique User (Stand Januar 2019). Das entspricht 81 Prozent aller Nutzer. Zum Vergleich, T-Online erreicht 27 Millionen, Facebook laut eigenen Angaben 32 Millionen. Ähnlich sieht es in den USA aus. Comscore misst dort 233 Unique Visitors für Outbrain-Sites, was etwa 90 Prozent der Nutzer entspricht und für Facebook nur 214 Millionen. 

Jetzt liefert Ligatus in Summe 1400 Partnersites und monatlich über 37 Milliarden Ad Impressions zum Portfolio hinzu. Der Zusammenschluss vergrößert Outbrains Reichweite vor allem in Europa erheblich – mit Marken wie Stern, Die Zeit, Le Monde und der RTL-Gruppe. Fast wichtiger ist jedoch: "Ligatus bringt im Native Advertising große Erfahrung mit", sagt Erlmeier. Weitere solche Akquisen dürften durchaus denkbar sein. Denn für David Kostman, Co-CEO von Outbrain, sei der Kauf Teil der Konsolidierungsstrategie. 

Doch zunächst geht es um die Integration von Ligatus und dem Team von rund 160 Mitarbeitern um CEO Klaus Ludemann. Dazu gehört auch die Video-Plattform Veeseo, die bislang unter dem Dach von Ligatus angesiedelt war. An den Standorten, an denen Outbrain jetzt mit zwei Büros vertreten ist, sollen die Teams zusammengeführt werden. "Wir freuen uns aber auch auf die neuen europäischen Standorte in Belgien und den Niederlanden", sagt Erlmeier.  

Technisch solle das Beste aus beiden Technologien in einer Plattform vereint werden. Ligatus-Kunden verspricht Outbrain jetzt mehr Targeting-Möglichkeiten, mehr Optionen zur Skalierung ihrer Kampagnen und Zugang zu mehr Daten.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.