Brüderle-Debatte:
Ein #aufschrei geht durch die Branche
20 Tweets pro Minute unter dem #aufschrei - die "Stern"-Veröffentlichung zu Brüderles Belästigungen tritt eine Diskussionswelle los.
Brüderles Belästigungen gegenüber der "Stern"-Redakteurin Laura Himmelreich sind kein Einzelfall. Und es besteht offensichtlich riesiger Redebedarf in Deutschland: Unter dem Hashtag #aufschrei tauschen unzählige Nutzer ihre Erfahrungen und Meinungen zum Thema sexuelle Übergriffe aus. Die Aktion geht auf die Berlinerin Anne Wizorek alias @marthadear, zurück, eine freie Digitalberaterin und Eventmanagerin bei Re:publica 2011. Sie postete #aufschrei erstmals am Donnerstagabend. Freitagmorgen liefen unter #aufschrei minütlich rund 20 Meldungen ins Twitter-Netzwerk. Eine Reihe von Branchenköpfen machen mit:
@tknuewer (Blogger und Digitalberater Thomas Knüwer):
Medienvertreter sollten sich einmal den Hashtag #aufschrei ansehen - mutig, traurigmachend und hoffentlich der Beginn einer Debatte.
@talkabout (Agenturchef Mirko Lange):
Männer haben's schwer, nehmen's leicht, außen hart und innen ganz weich, werden als Kind schon auf Mann geeicht, ..." #aufschrei?
Soll man jetzt besser zum Thema #aufschrei inhatlich Stellung nehmen oder es doch einfach ignorieren. Bin mir nicht sicher.
@luebue (Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Digitalchef Agentur Achtung):
30min #aufschrei gelesen. Nur schwanke ich zwischen einer Sauwut und tiefer Traurigkeit und Scham.
@ChristophKappes (Autor und Blogger Christoph Kappes):
Irgendwie irritiert mich #aufschrei. (Zweifelt irgendjemand daran, dass es Übergriffe gibt? Passt auf, auf Euch, beim Twittern.)
@videopunk (Markus Hündgen, Chef European Web Video Academy und eben "Videopunk"):
Die permanente Nutzung des Begriffspaares "man/frau" als Gleichberechtigung ansehen. #Aufschrei
Klaus Eck, Agenturchef Eck Kommunikation, mischt derzeit noch nicht mit eigenem Tweet mit, retweeted aber @bachleitner:
Die Reaktionen mancher Männer unterstreichen doppelt, wie notwendig der #aufschrei ist.
Selbst manche Journalisten haben offensichtlich Nachhilfe nötig. Hier erklärt Anke Domscheit-Berg, Unternehmerin und bei den Piraten aktiv, wie das Socialising zwischen Männern und Frauen funktioniert und dass René Obermann sich wohl kaum wie Brüderle benommen haben wird, um Maybrit Illner für sich zu gewinnen: