OVK-Prognose:
DSGVO bremst Wachstum der digitalen Werbung
Laut OVK-Prognose wächst die digitale Werbung 2018 weiter und vergrößert deutlich ihren Anteil am Werbemarkt. Jedoch nicht so stark wie erwartet, denn die DSGVO hat Energie gekostet.
In die digitale Werbung fließen dieses Jahr rund 2,06 Milliarden Euro, mit einem Plus von sieben Prozent gegenüber Vorjahr legt die Branche damit wieder ein enormes Wachstum hin. Aber es gab auch Bremsblöcke, wie der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW in seinem OVK-Report II 2018 ausführt, der heute auf der Digitalmesse Dmexco vorgestellt wurde (W&V war dabei, hier gibt es die Eindrücke im Dmexco-Liveblog).
DSGVO hat Energie gekostet
Seine ursprüngliche Wachstums-Prognose von zehn Prozent musste der OVK nach unten korrigieren. Grund für die Einbußen sind die Auswirkungen der im Mai in Kraft getretenen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Im Februar deuteten die Zahlen noch darauf hin, dass 2018 ein Wachstum von zehn Prozent auf 2,12 Milliarden Euro erzielt wird. Doch die Verunsicherung im Markt rund um die DSGVO und die technischen Investitionen hätten Energie gekostet, so der Online-Vermarkterkreis.
Die Branche musste sich anpassen, habe aber Lösungen gefunden, betont der OVK-Vorsitzende Rasmus Giese (United Internet Media): "Dank des kontinuierlich starken Wachstums ist digitale Werbung weiter auf dem Vormarsch. Maßgebliche Treiber sind Mobile sowie die programmatische und datenorientierte Auslieferung." Diese Entwicklung verschafft der digitalen Werbung einen wachsenden Anteil am gesamten Werbemarkt. Die Nettowerbeinvestitionen in die Gattung Internet (Display und Suchwortvermarktung) machen mit 32,3 Prozent den größten Anteil am Nettowerbekuchen aus. Dies entspricht einer Steigerung von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Digitalstandort Deutschland unter Druck
Der Online-Vermarkterkreis und die Branche rüsten sich derweil für weitere Herausforderungen, wie Carsten Schwecke (Media Impact), Stellvertretender Vorsitzender des OVK im BVDW, und Rasmus Giese auf der Dmexco ausführten: "Der Digitalstandort Deutschland gerät derzeit von zwei Seiten unter Druck: Die E-Privacy-Verordnung würde in ihrer aktuell diskutierten Fassung vielen Digitalangeboten schlicht die Geschäftsgrundlage entziehen. Auf der anderen Seite beobachten wir, wie global agierende Plattformen versuchen, über nationale Gesetze hinweg ihre eigenen Marktstandards durchzusetzen. Es liegt an uns, jetzt die Weichen zu stellen, damit der Digitalstandort Deutschland sich auch in den nächsten Jahren positiv entwickeln kann“, sagte Carsten Schwecke.
Welche Themen die Branche sonst noch bewegen, lesen Sie in unserem Dmexco-Liveblog.
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