Bafin-Lizenzen-Streit: Pizza.de lässt Lieferheld Onlinebezahlung verbieten
Online-Bestellvermittler Pizza.de hat gegen Lieferheld eine einstweilige Verfügung durchgesetzt wegen Abwicklung von Onlinebezahlung ohne Bafin. Der Streitfall zwischen den Konkurrenten könnte auch eine Auswirkung auf andere Internet-Services haben.
Nicht nur große Internetkonzerne wie Apple und Samsung liefern sich vor Gericht erbitterte Wettbewerbskämpfe, das Phänomen lässt sich auch bei Start-Ups der Online-Lieferbranche beobachten. Der Streit zwischen dem Berliner Bestellvermittler Lieferheld, in den Tengelmann, Holtzbrinck Ventures und Team Europe Ventures im März investierten, und seinem Konkurrenten und Marktführer Pizza.de geht in eine weitere Runde. Schon in der Vergangenheit hatten sich die beiden Wettbewerber bekriegt, damals ging es um angebliche übernommene Speisekarten.
Jetzt geht es allerdings ans Eingemachte, nämlich die Abwicklung der Onlinebezahlung. Pizza.de hat am 30.September vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen Lieferheld durchgesetzt, wegen Abwicklung der Internetbezahlung ohne Bafin. Wie Lieferheld in seinem Blog schreibt, sei das Portal deshalb "gezwungen bei einem großen Teil der Lieferservices, das Online Bezahlen abzuschalten“. Lieferheld ist nun in Berufung gegangen. In seinem persönlichen Blog zeigt sich Lieferheld-Chef Fabian Siegel optimistisch, dass Pizza.de damit letztlich nicht durchkomme. Wenn dem doch so wäre, hätte das in jedem Fall Auswirkungen auf den Großteil der deutschen Internet-Startups. Die Bafin hatte bisher selbst erklärt, sie gucke nicht auf alle, die Zahlungen im Auftrag anderer abwickeln würden. Und dementsprechend hatten auch die meisten Start-Ups gehandelt - nämlich keine Lizenz beantragt. Bleibt abzuwarten, welches Urteil nun letztlich fällt. Die Unterstützung der Facebook-Fans ist Lieferheld zumindest sicher.