Nun soll das Startup verändern, wie wir arbeiten und leben, kündigt Arianna Huffingtons Pressemeldung zur Neugründung an. Sie will Schluss machen mit der "Illusion, dass der Burnout der Preis für Erfolg" ist.

"Indem wir Stress und Erschöpfung reduzieren, können wir die Gesundheit der Menschen verbessern und die Produktivität steigern", postuliert Huffington. Das nutze Unternehmen und Menschen gleichermaßen.

Thrive Global wird dabei als "Plattform für das Wohlbefinden von Firmen und Verbrauchern" fungieren. Es werden Kurse, Seminare und Beratung angeboten, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Neurowissenschaft, Psychologie, Produktivität, Sportwissenschaft und Schlafforschung. Der Ansatz sei praxisnah und beruhe auf einem Vorgehen in Kleinstschritten, damit die Menschen leichter umsetzen können, was ihnen guttut.

Die Unternehmer, von denen viele allergisch auf das Stichwort Work-Life-Balance reagieren, sucht Huffington mit Zahlen zu gewinnen. So würden Stress und Burnout weltweit hunderte Milliarden Dollar an Kosten verursachen, 300 Mrd. allein in den USA. Dagegen belegten wissenschaftliche Untersuchungen, dass sich ein gutes leben und Leistung nicht ausschließen, im Gegenteil: "Unsere Leistungsfähigkeit nimmt zu, wenn wir unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden Priorität einräumen", heißt es in der Pressemitteilung.

Arianna Huffington: "Als ich beschloss, Thrive Global zu entwickeln, war die Überlegung, ein Startup zu gründen und zusätzlich weiter die Chefredaktion der Huffington Post auszuüben. Heute ist mir klar, dass das ein Traum war." Als aus der Idee zu Thrive Global eine echte Unternehmung mit Mitarbeitern, Investoren, Büros geworden sei, so Huffington weiter, sei ihr klar geworden, dass sie nicht beiden Firmen gerecht werden könne. Nicht ohne die eigenen Work-Life-Balance aufzugeben. Daher werde sie nun den Rest ihres Lebens der Aufgabe widmen, einen Kulturwandel vom Überleben und Erfolghaben zum Guttun und Gedeihen einzuleiten.

Die Entwicklung der Huffington Post in den vergangenen elf Jahren habe ihre kühnsten Erwartungen übertroffen. Sie sei stolz auf das Erreichte und übergebe die Onlinezeitung zuversichtlich an das starke Führungsteam um Executive Editor Liz Heron. Wer die Chefredaktion übernimmt, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Partner der Huffpo sind AOL und dessen Mutter Verizon. Tim Armstrong, CEO von AOL: "Die Huffington Post ist heute eine etablierte und ausgezeichnete Nachrichtenseite." AOL und Verizon seien der Fortführung dieses Wachstums verpflichtet. Verizon hat Ende Juli die News von Yahoo übernommen.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.