"Wanted":
Amazon engagiert Matthias Schweighöfer für erste eigene deutsche TV-Serie
Amazon hat ein Geheimnis um die erste deutsche TV-Serie des Streaming-Dienstes gemacht. Jetzt ist es raus: Matthias Schweighöfer inszeniert "Wanted".
Amazon hat Matthias Schweighöfer für die erste eigene TV-Serie des Streaming-Dienstes aus Deutschland verpflichtet. In "Wanted" geht es um einen Mann, dessen Leben durch einen Hacker-Angriff auf den Kopf gestellt wird. Schweighöfer wird auch selbst Regie führen. Zunächst seien sechs Folgen geplant, sagte der 34-Jährige Schauspieler ("Soloalbum", "Friendship!") am Dienstag in Berlin. "Wir zeigen in dieser Serie, wie aus einem ganz normalen Menschen ein Verfolgter werden kann."
Gedreht werden soll hauptsächlich in Berlin sowie auch in München und New York. Derzeit werde die Arbeit an den Drehbüchern abgeschlossen. Drehbeginn ist im Mai, die Serie könnte ab Anfang 2017 ausgestrahlt werden, sagte Schweighöfer. Obwohl die Handlung der ersten Staffel abgeschlossen sein werde, sei auch eine Fortsetzung durchaus möglich. "Für mich ist Amazon eine gute Plattform, auf der man probieren kann, eine solche Serie zu machen."
Der Online-Händler wolle die Serie auch in anderen Ländern zeigen, betonte der Deutschland-Chef von Amazon Video, Christoph Schneider. "Ich glaube, dass "Wanted" durchaus auch international erfolgreich sein kann." Amazon habe sehr lange nach dem richtigen Projekt gesucht: "Wir müssen zum Start mit dem entsprechenden Schwergewicht und der entsprechenden Story aufwarten."
Der weltgrößte Online-Händler Amazon betreibt auch einen Streaming-Dienst, bei dem Filme und Serien über das Internet angesehen werden können. Kunden des Abo-Dienstes Prime für schnellere Gratis-Lieferungen können das Videoangebot ohne weitere Zahlungen nutzen. Genauso wie der Rivale Netflix setzt Amazon dabei auf exklusiv verfügbare Produktionen, um Kunden anzulocken. Netflix denkt ebenfalls über eine TV-Serie aus Deutschland nach. "Wir sehen uns nach einer Sendung um, haben aber noch nicht das Richtige gefunden", sagte Netflix-Chef Reed Hastings Mitte Januar der "Deutschen Presse-Agentur" am Rande der Internet-Konferenz DLD in München.
Bei "Wanted" teilen sich hauptsächlich Amazon und das Studio Warner Bros. die Kosten, die erheblich sein sollen. Die Serie bekomme ein "sehr hohes Budget", sagte der Chef des deutschen Warner-Ablegers, Willi Geike. Konkrete Zahlen wurden allerdings nicht genannt. Genauso hält sich Amazon auch weiterhin bei der Zahl der Prime-Nutzer bedeckt. Auch er wisse nicht, wie groß das potenzielle Publikum bei Amazon sein werde, sagte Schweighöfer.