Social Media:
5 Tipps für Influencer Marketing auf Musically
Wer Teenager im Marketing erreichen will, kommt um Musically kaum rum. Was Marken zum Influencer Marketing in der App wissen müssen, erklärt Philipp John von Reachhero.
250 Millionen aktive Nutzer weltweit, mehr als 10,5 Millionen Muser hierzulande: Erst kürzlich gab Musically bekannt, sich langfristig als Influencer-Marketing-Plattform am Markt positionieren zu wollen. Und auch wenn die Social-Media-Konkurrenz von Instagram, Snapchat und Co. beim Thema aktuell noch deutlich die Nase vorn hat, schon heute finden in der App diverse Influencer-Marken-Kooperationen statt.
Aber was müssen Marketingverantwortliche bei der Umsetzung von Kampagnen eigentlich beachten? Philipp John, Gründer und COO des deutschen Influencer-Marketing-Marktplatzes Reachhero, beantwortet die fünf brennendsten Fragen.
1. Passt Musically überhaupt zu uns?
Dass sich der richtige Kanal nach den Zielen und vor allem der Zielgruppe einer Kampagne richtet, ist eine alte Marketing-Faustregel. Im Fall von Musically ist dies umso wichtiger. Denn: Die App spricht immer noch vor allem ein besonders junges Publikum im Alter zwischen 14 und 17 Jahren an. Wollen sich Unternehmen im Relevant Set dieser Altersklasse positionieren, sind sie hier richtig. Wer auf ein älteres, kaufkräftigeres Publikum abzielt, sollte andere Plattformen vorziehen.
2. Wie finden wir den richtigen Muser?
Wie immer im Influencer Marketing gilt auch für erfolgreiche Kampagnen über Musically: Das Testimonial muss zur Marke passen. Dabei hilft es, sich die eigenen Ziele vor Augen zu führen. Geht es zum Beispiel darum, ein neues Produkt bekannt zu machen, sollten sich Marketer die Reichweiten der Meinungsführer genauer anschauen und sich kritisch fragen: Erreichen wir mit Influencer A wirklich genügend Personen aus der avisierten Zielgruppe?
Soll wiederum der eigenen Marke ein bestimmtes (meist jüngeres) Image verliehen werden, sollte auch der Personal Brand des Musers eine primäre Rolle im Auswahlprozess spielen: Dabei werden der transportierte Lifestyle, das Auftreten, aber auch die bisherige Musikauswahl zu wichtigen Entscheidungskriterien.
3. Wie setzt man das eigene Produkt am besten in Szene?
Die Art der Zusammenarbeit hängt stark vom Produkt selbst ab. Während besonders physisch Greifbares wie Kleidung, Beauty-, Food & Beverage- oder Entertainment-Waren vergleichsweise einfach und sichtbar in die kurzen Videos eingebunden werden können, sieht das bei digitalen Angeboten schon anders aus.
Wie das gelingen kann, zeigte About You. Um seinen Onlineshop unter Teenagern bekannter zu machen, tat sich das Unternehmen mit Muser Jonah Pschl zusammen und ließ User eigene Musicals unter dem Hashtag #AboutYouXJonahPschl erstellen – dem Gewinner winkte ein Shopping-Gutschein. Noch besser funktioniert das Produkt Placement außerdem über Musicallys 2016 eingeführte Livestreaming-Plattform Lively: Hier können Muser Produkte in Livevideos noch ausführlicher vorstellen und erklären.
4. Wie lässt sich eine Kampagne auf andere Kanäle verlängern?
Wichtig ist dabei grundsätzlich ein verbindendes Moment für jede Crosschannel-Kampagne. Dafür bietet sich vor allem ein Hashtag an, den Marke und Influencer über verschiedene Kanäle hinweg nutzen. Denkt man die Aktion von Jonah Pschl und About You weiter, wären zusätzlich vergleichbare, auf die jeweiligen Gegebenheiten der einzelnen Plattformen zugeschnittene Give-away-Aktionen denkbar gewesen.
Einen besonders einfachen Weg, Musically und Instagram zu verbinden, bietet Lively. Während eines Livestreams lassen sich Screenshots des Videos auf Instagram teilen. Es bietet sich an, Zuschauer aktiv dazu aufzufordern. Als Belohnung können sie etwas gewinnen.
5. Wann war eine Kampagne erfolgreich?
Inwieweit eine Influencer-Kampagne als erfolgreich empfunden wird, hängt immer von den gesetzten Zielen ab. Dabei kann die Engagement-Rate ein genauso wichtiger Indikator sein wie im ersten Moment kaum messbare Branding-Erfolge. Klar ist nur: Wem Conversion wichtig ist, der ist bei Musically falsch. Anders als die Konkurrenz von Instagram oder Facebook bietet die App nämlich keinerlei Möglichkeiten, direkt auf Landingpages oder sonstige Produktwebseiten zu verlinken.
Dass die Engagement-Werte auf der Plattform dennoch verlockend sind für Marken, beweisen die in Deutschland aktuell erfolgreichsten Muser-Zwillinge Lisa und Lena. Bei den beiden sind über zwei Millionen Likes für einen Beitrag keine Seltenheit.
Reachhero bringt Influencer und Unternehmen über die eigene Plattform zusammen. Aktuell zählt das Start-up rund 34.000 angemeldete Influencer und über 1.500 registrierte Firmen auf seiner Plattform, darunter Marken wie L’Oréal, Sony Music und Unilever.
Mehr zu Musically sowie ein Interview mit Verena Papik, Marketing Director EMEA, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 9 der W&V. Bestellen Sie Ihre persönliche Ausgabe hier. Sie möchten mehr über Social-Media-Marketing im Allgemeinen lesen? Die dreiteilige Serie "So geht Social-Media-Marketing heute" können Sie hier ordern.