Milka:
Y&R Frankfurt: Hier wurde die lila Kuh erfunden
Es war im Herbst 1971, als die Frankfurter Y&R-Kreativen Uwe Ortstein, Sandor Szabo und Ilse Theisen einen der genialsten Einfälle der deutschen Werbegeschichte hatten - nämlich, die Milka-Kuh lila einzufärben. Wir erinnern heute daran. Aus Gründen.
Es war im Herbst 1971, als die Frankfurter Y&R-Kreativen Uwe Ortstein, Sandor Szabo und Ilse Theisen einen der genialsten Einfälle der deutschen Werbegeschichte hatten - nämlich, die Milka-Kuh lila einzufärben.
Die Idee kam den Werbern nach einem Werksbesuch in der Suchard-Schokoladenfabrik: im Zug auf der Rückfahrt von Lörrach nach Frankfurt. Im Suchard-Werk war alles lila: von den Maschinen über die Arbeitskleidung bis hin zum Treppengeländer und den Kaffeetassen. Als Szabo und Theisen beim Herausschauen aus dem Zugfenster eine Kuhherde erblickten, kam ihnen der Geistesblitz: Die Milka-Kuh muss lila sein. Der Rest ist Geschichte.
Der Kern ihrer Idee bestand darin, eine echte, lebende Kuh lila einzufärben. Getreu dem Motto: Mach das Fremde vertraut, verfremde das Vertraute. Auf der Suche nach der richtigen Kuh ist Art Director Szabo ganz schön viel herumgereist. Zunächst im Appenzeller Land, aber die Kühe dort fand er grau und langweilig. Fündig wurde er schließlich im Simmental im Berner Oberland: dort, wo die schönen rotgescheckten Kühe mit besonders breiter Stirn zu Hause sind ("Simmentaler"). Bei Bauer Kuhnen entdeckte Szabo Adelheid - die fortan als Milka-Kuh weltberühmt wurde.
Im Jahr 2004 verlor Y&R den Milka-Etat nach über 30 Jahren an Ogilvy & Mather. Schon damals stand es recht schlecht um die ehemalige Frankfurter Top-Adresse.
Seit heute wissen wir: Y&R Frankfurt wird ebenfalls bald Geschichte sein.
TV-Spot mit der Lila Kuh aus den 70er Jahren:
Die Lila Kuh entwickelte sich zum Werbe-Dauerbrenner. Im Jahr 2011 kam sie schon etwas moderner daher: