M&A:
WPP will Kantar-Mehrheitsanteil an Bain Capital verkaufen
Im Bieterwettstreit um Kantar kristallisiert sich ein Sieger heraus: Bain Capital.
Nach monatelangen Verhandlungen mit mehreren Private-Equity-Firmen verhandelt die Agentur-Holding WPP inzwischen nur noch mit Bain Capital über die Übernahme des Mehrheitsanteils an Kantar. Entsprechende Pläne bestätigte ein Sprecher, nachdem zuvor Bloomberg darüber berichtet hatte.
WPP sieht den Wert des Marktforschungs- und Beratungsriesen bei rund vier Milliarden Dollar. Ob Bain Capital diesen Preis auch zahlen will und es überhaupt zum Abschluss kommt, ist jedoch unklar, meldet AdAge. Weitere Kommentare dazu wollte keine der beteiligten Parteien abgeben.
Für Bain Capital wäre die Übernahme ein logischer Schritt, um sich in Sachen Marktforschung weiter zu verstärken. Auch Nielsen lotet derzeit strategische Optionen aus. Der Media-Forscher startete im vergangenen Jahr eine Überprüfung seines eigenen Geschäfts und beauftragte J.P. Morgan Securities und Guggenheim Securities damit, Optionen auszuloten. Darunter ist auch ein potenzieller Verkauf des Unternehmens. Wie CNBC im April berichtete, interessieren sich unter anderem Advent International und Apollo Global Management für Nielsen. Auch in der finalen Bieterrunde für Kantar gab Apollo dem Vernehmen nach ein Gebot gegen Bain Capital ab.
Die Kantar Group ist die Marktforschungssparte der WPP Group. Die in London ansässige, 1993 gegründete Firma besteht aus 13 Tochtergesellschaften mit 30.000 Mitarbeitern, die zusammen das zweitgrößte Marktforschungsunternehmen der Welt formen, welches in 95 Ländern weltweit vertreten ist.