Ansonsten arbeitet sie von einem Bauwagen aus, der im Wendland steht und mit dem Agenturserver verbunden ist. Das Arrangement verschafft Dau mehr Zeit für ihre privaten Interessen - wie dem Restaurieren von Möbeln oder Gartenarbeit.

Ebenfalls abseits der Agenturräumlichkeiten arbeiten Mitarbeiter von Diffferent. Jedes Jahr darf ein Team auf Kosten des Chefs verreisen. "Wirklich außergewöhnliche Ideen hat man selten am Arbeitsplatz, sondern in inspirierender Atmosphäre", sagt Geschäftsführer Jan Pechmann. Deshalb schickt die Agentur Kollegen zum Work & Travel - raus aus dem Alltag, weg vom Büro, hin zu neuen Impulsen und frischen Ideen.

Mehr Struktur, weniger Egozentrik

Ein großes Problem in vielen Agenturen stellen die chaotische Teamorganisation, schlechte Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Chefs mit übergroßem Ego dar. Um zu verhindern, dass Mitarbeiter wegen inkompetenter Chefs die Segel streichen, investiert die Fürther Agentur Gernbotschaft in die Ausbildung ihrer Führungskräfte.

"Wir sind vor zwei Jahren zu der Überzeugung gekommen, dass wir unsere Führung professionalisieren müssen", sagt Martina Kovarik-Nowak. Geschäftsführer, Gesellschafter sowie die zweite Führungsebene wurden in systemischer Führung geschult.

So was kostet, denn für die vier Schulungsmodelle waren pro Mitarbeiter im Laufe eines Jahres 12 Tage fällig. Nicht nur Zeit, auch Kraft muss investiert werden, denn Gespräche und Diskussionen mit den Mitarbeitern werden jetzt nicht mehr nur Top-Down, sondern auch Bottom-Up diskutiert. Das läuft nicht immer reibungslos. "Ja, das ist aufwändig", gibt Kovarik-Nowak zu, aber es gebe "kein besseres Aushängeschild für eine Agentur als zufriedene Mitarbeiter."

Diese und weitere Beispiele für innovative Recruiting-Ideen finden Sie in der aktuellen sowie in der kommenden Printausgabe der W&V. Abo


Autor: Lisa Priller-Gebhardt

Sie schreibt als Autorin überwiegend für W&V. Im Zentrum ihrer Berichterstattung steht die geschwätzigste aller Branchen, die der Medien. Nach der Ausbildung an der Burda Journalistenschule schrieb sie zunächst für Bunte und das Jugendmagazin der SZ, Jetzt. Am liebsten sind ihr Geschichten der Marke „heiß und fettig“.