Bundestagswahl 2017:
So provokant fordert Super Neukölln zum Wählen auf
"Weil gibst du Fick auf Demokratie, gibt Demokratie Fick auf dich" – Die Kreativagentur aus Berlin will mit ihren Wahlplakaten provozieren und Menschen zum Wählen bringen.
Um gegen "niedrige Wahlbeteiligung, Politikverdrossenheit und Erstarken der populistischen Rechten" vorzugehen, will die Agentur Super Menschen in Neukölln auffordern, wählen zu gehen.
Warum gerade im Berliner Bezirk Neukölln? "Hier vermischt sich Freitagsgebet mit rechtspopulistischer Zukunftsangst, aufstrebender Kreativwirtschaft und durchglobalisierten Expats", schreibt Super an der Spree. Die Agentur hat seit Anfang 2017 ihren Sitz von Kreuzberg nach Neukölln verlagert. Als Teil des Bezirks will Super vor allem zu Lebensqualität, sozialer Durchmischung und Austausch beitragen.
Gute Nachbarn wollen die Kreativen sein. Dazu gehört für sie: Zur Aufmerksamkeit für politische Teilhabe anstiften. Das tut die Agentur aber nicht ganz ohne Eigennutz. Denn ob Plakate, wenn man sie einfach mal gut macht, überhaupt noch irgendjemanden bewegen, interessiert sie im Neuköllner Plakat-Dschungel auch aus professionellem Forschertrieb.
Wie viele Plakate sie aufgehängt hätten? "Auf jeden Fall zu viele. Dafür, dass das illegal ist und wir die besser nach der Wahl auch selbst entsorgen sollten", sagt Karsten Göbel, einer der beiden Gründer von Super.
Das sind die Motive:
Super an der Spree wurde Anfang 2009 von Stefan Trabant und Karsten Göbel gegründet. Die Berliner betreuen und beraten unter anderem Terre des hommes, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Philips Healthcare, den DGB und das deutsche Brustkrebsfrüherkennungsprogramm.