Ausschreibungen:
Pitch-Anfragen: Agenturen lehnen immer öfter ab
Immer häufiger lehnen Werbeagenturen Pitch-Einladungen von vornherein ab, weil sie die Teilnahmebedingungen für unseriös halten.
Immer häufiger lehnen Werbeagenturen Pitch-Einladungen von vornherein ab, weil sie die Teilnahmebedingungen für unseriös halten. Das hat die Hamburger Pitchberatung Cherrypicker im Rahmen einer repräsentativen Untersuchung herausgefunden. 350 Agenturen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich an der Studie beteiligt. Der Umfrage zu Folge kassieren 75 Prozent der Unternehmen Absagen, wenn sie Agenturen zum Pitch einladen. Ein wichtiger Grund für die Teilnahmeverweigerung sind ausbleibende oder zu knapp bemessene Pitch-Honorare. Hinzu kommen schwammige Briefings, zu knapp bemessene Deadlines und unklare Auftragsvolumina. Doch auch die Tatsache, dass die Unternehmen pro Ausschreibung immer mehr Agenturen zur Präsentation antanzen lassen wollen, spielt eine wesentliche Rolle.
Genau dies sei aber wenig effizient, kritisiert Cherrypicker-Chef Oliver Klein - und zwar auch aus der Auftraggebersicht. "Nach unseren Erfahrungen ist vielen Unternehmen überhaupt nicht bewusst, wieviel sie bei Auswahlprozessen falsch machen können", so Oliver Klein. Laut der Umfrage erhält eine Agentur im Schnitt 14 Pitch-Anfragen pro Jahr. Nur ein Viertel der Einladungen wird am Ende aber tatsächlich angenommen.
Vor zwei Jahren hatte die Schuhhandelskette Deichmann für Aufregung gesorgt, nachdem sie 20 Agenturen dazu eingeladen hatte, Ideen zum 100-jährigen Firmenjubiläum zu präsentieren. Ogilvy-Chef Thomas Strerath hatte die Agenturen damals zum Boykott aufgerufen.