Neueröffnung mit Dojo:
Lange Schlange vor Mustafa's Gemüse Kebap in München
Die Geschäftsführer der Agentur Dojo eröffnen mit Mustafa alias Tarik Kara die Münchner Filiale des berühmten Dönerladens aus Berlin. Ihr Motto: O'Kebapt is!
15:30 Uhr: Die Ruhe vor dem Sturm. Bis auf ein Fernsehteam wartet noch niemand auf die Eröffnung von Mustafa's Gemüse Kebap am Stachus. Der Besitzer Tarik Kara und sein Team schnibbeln Gemüse, bereiten die Soßen vor und kümmern sich um das Fleisch. Die ersten Neugierigen laufen langsam am Stand vorbei. "Ich verspreche, dass das der beste Döner Münchens ist", sagt Kara. Er sei aufgeregt und freue sich, dass die Münchener endlich einen ordentlichen Döner Kebap bekommen.
16:30 Uhr: Die beiden Gesellschafter der Agentur Dojo, Dominic Czaja und Joachim Bosse, kommen an. Genauso wie Dutzende von anderen Leuten. Alle warten gespannt auf die Eröffnung der ersten Münchner Filiale von Mustafa's Gemüse Kebap und einen kostenlosen Döner. Zur Erfrischung gibt es auch Getränke für alle umsonst. Es wird gedrängelt. Die Polizei kommt und beschwert sich, dass Passanten keine Möglichkeit hätten, wegen den wartenden Menschen über die Straße zu laufen.
Der kleine Döner-Laden ist in Schwarz gestaltet. Mit weißer Schrift wird skizziert, was in den nächsten Woche an welcher Stelle zu sehen sein wird. Zum Beispiel: Logo groß, in Neon, leuchtet im Dunkeln. Der "unfertige" Stil war Absicht. "Wir wollen mit der Stadt zusammenwachsen und uns die Zeit nehmen, alles zu entwickeln", sagt Bosse. Bisher ist der Stand in München nämlich nur ein Pop-Up-Store für drei Monate. Wenn die Nachfrage groß ist und bleibt, bleibt Tarik Kara noch länger da.
Was steckt hinter diesem Ansturm?
Mustafa's Gemüse Kebap hat schon lange den Ruf des "besten Döners in Deutschland". Dafür sind Czaja und Bosse verantwortlich. Im Jahr 2007 haben die Beiden ihre Agentur Dojo frisch gegründet. "Wir hatten aber kein Geld und haben uns nur zuerst nur von Tiefkühlpizza ernährt", erzählt Bosse. Auf der Suche nach einer Alternative seien sie auf Mustafas Döner gestoßen. "Mustafa war der Erste, der einen Gemüse-Döner angeboten hat. Und von da an waren wir jeden zweiten Tag dort. Aus der Essensleidenschaft ist eine enge Freundschaft geworden", sagt Czaja.
Dann kam ihnen die Idee: Sie schlugen ihrem neuen Kumpel Tarik vor, für ihn zu werben und eine Website zu gestalten. Im Gegenzug würde er ihnen lebenlang kostenlose Döner reichen. Der Besitzer des Kult-Döners hat sich darauf eingelassen, obwohl er selbst keinen Computer besaß und nicht wusste, wozu das Ganze gut wäre. So ging im Jahr 2007 die Homepage online, die heute noch genauso aussieht und von den Kunden offenbar ebenfalls sehr geliebt wird. "Uns haben auch andere Leute angesprochen und gesagt, sie wollen genau so eine Homepage haben", sagt Bosse.
Mit Plakaten, noch mehr Werbespots, die auch im Kino in Berlin liefen, und Social-Media-Kanälen wurde dafür gesorgt, dass jeder den Gemüse-Döner in Berlin kennt. Für die Fleischliebhaber bietet Mustafa aber natürlich auch eine normale Variante an.
Was für Mustafa's Gemüse Kebap in München spricht
Warum gerade eine Filiale an der Isar? "Wir lieben München und habe eine Bindung zu dieser Stadt. Wir haben hier auch viele Freunde und die Nachfrage war groß", erklärt Czaja. "Die Münchener haben's am meisten verdient", ergänzt Kara. Alle drei sagen, sie werden auch in den nächsten Monaten immer wieder hier am neuen bayerischen Standort sein.
Für die Eröffnung in München hat die Agentur - bis auf ein Plakat mit der Aufschrift "Der erste Berliner, der nach München kommt" an der Ladentür und der Termin-Veranstaltung auf Facebook - nichts weiter unternommen, um die Eröffnung zu verbreiten. Vielmehr passierte das "von selbst". Radiosender und viele Lokalzeitungen berichteten über Mustafa's Gemüse Kebap.
Das ist der Werbespot:
Als Dojo im Jahr 2011 den ersten Spot für Tarik Kara produzierte, wusste jeder Bescheid über Mustafa vom Berliner Mehringdamm. Der Döner war sofort angesagt. Auf YouTube gibt es mittlerweile zig Videos, in denen Leute vor der Kamera den "besten Döner Deutschlands" probieren. Andere filmen sich dabei, wie sie in der langen Schlange in Berlin stehen.
17:30 Uhr: Es geht los. O'Kebapt is! Statt mit Champagner wird mit Ayran angestoßen, dem salzigen Joghurtdrink. Tarik bereitet die ersten Döner vor und alle Leute drängen sich nach vorne an die Theke. Viele Passanten, die den "berühmten" Döner noch nicht kennen, fragen sich durch die Menge, was der Ansturm zu bedeuten hat. Manche von ihnen beschließen, sich in der Schlange anzustellen.
18:30 Uhr: Es ist mindestens genauso voll wie vorher. Tarik Kara, Dominik Czaja und Joachim Bosse sind sichtlich glücklich. Später gibt es eine After-Show-Party. Mit Döner.
Hier gibt es noch mehr Eindrücke von der Eröffnung:
Eine Expansion an einem weiteren Standort ist noch nicht geplant. "Wer weiß das schon. Das wird sich alles noch zeigen", sagt Bosse.