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Die Normalität in Agenturen, sie ist etwas Besonderes

Ich bin nicht für die Isolation gemacht, und damit stelle ich sie gar nicht infrage. Ich mag sie nur einfach nicht. Denn ich verliere das Wir-Gefühl. Und ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam stärker sind. Stärker für das kreative Produkt einer Agentur. Das gilt übrigens nicht nur für Texter und Arter. Ich war oft überrascht von der Kreativität vieler Berater, Strategen, Programmierer und Buchhalter. Nur auf die Distanz spüre ich davon einfach viel weniger. Und das ist ein Verlust für unser gesamtes Business. Denn es waren gerade die leisen Zwischentöne und verrückten Nebengeräusche, die unsere Branche stark und einzigartig gemacht haben. In der Zoom-Konferenz bleibt davon leider wenig übrig. Der Programmierer erzählt dir seine Kampagnen-Idee eben nur, wenn du zufällig an seinem Büro vorbeikommst.

Wie gesagt, ich glaube nicht an den Untergang unserer Branche. Überhaupt nicht. Kreative Ideen haben immer Konjunktur. Aber solche Thesen entstehen, wenn jemand alleine vor seinem Rechner hockt und ihm der Austausch fehlt. Ich glaube an unserer Stärke, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Am liebsten eben physisch. Und gerne auch gegeneinander im Wettbewerb. Ich hoffe nur, dass wir bald wieder etwas mehr Normalität haben werden. Ich mochte diese Normalität, denn in Agenturen ist sie etwas ganz Besonderes.


Zum Autor: Karsten Gessulat kennt die Agenturwelt wie nur wenige andere. Nach Stationen bei Springer & Jacoby, TBWA, BBDO, Scholz & Friends und Serviceplan gründete er 2011 gemeinsam mit seinem Bruder in München die Agentur Gessulat / Gessulat. Seit gut einem Jahr ist der Creative Director mit seiner Firma Average Sucks auf dem Markt.


Autor: W&V Gastautor:in

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