Deshalb müssen sich Kreise und Rollen immer neu formieren, manchmal in Echtzeit. Seit 1. April probieren sie das und es funktioniert, sagt Bättig, obwohl er das noch nicht belegen kann. "Wir sind in einer Lernphase." Entscheidungen fallen inzwischen schneller als früher, weil die Leute Verantwortung dafür tragen. Das motiviert.

Fehler? Werden seltener gemacht, denn jeder sucht sich selbst eine Rolle, die er am besten ausfüllen kann. Und gibt sie ab, wenn er nicht weiterkommt. Und so kontrolliert und bewegt sich die ganze Agentur wie von selbst, ein organisches Ganzes.

Zufriedene Kunden

Unic steht nicht allein. Die Swisscom, Zappos in den USA, auch in Deutschland experimentieren sie mit der Holacracy. Werden wir also bald alle zu Holakraten, die die Welt zu einem besseren Ort machen? Ivo Bättig ist überzeugt davon. In jedem Fall ist seine Agentur heute effizienter als früher. Zumindest die Kunden dürfte das schonmal glücklich machen.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.