Drei Vorstände scheiden aus:
GWA-Präsident Benjamin Minack tritt erneut an
Am 13. November stellt sich der Präsident des Agenturverbands GWA zur Wiederwahl. Drei Vorstandsmitglieder treten freiwillig ab. Gleichzeitig beruft der GWA erstmals Vorstände für Regionen.
Die Bilanz der vergangenen zwei Jahre kann sich sehen lassen. Seit Benjamin Minack, Geschäftsführer und Gründer der Digitalagentur Ressourcenmangel in Berlin, den Gesamtverband Kommunikationsagenturen führt, hat sich der GWA zu einem echten Sprachrohr der Kommunikationsbranche entwickelt (Mehr dazu im November-Heft der W&V). Politik und Wirtschaft hören hin, wenn der GWA spricht. Kein Wunder also, dass sich Minack und sein Vorstand am 13. November in Frankfurt im Vorfeld der Effie-Awards nochmal zur Wahl stellen wollen - der Vorstand jedenfalls zu Teilen.
Der Erfolg ist nicht allein Minacks Verdienst. Schon Wolf Ingomar Faecks, Minacks Vorgänger von Publicis.Sapient, hat den Prozess in seiner vierjährigen Amtszeit angestoßen, nachdem er die Führung des Verbands 2013 übernommen hatte. Der GWA war damals in einem desolaten Zustand: Eben noch hatte Serviceplan, Deutschlands größte inhabergeführte Agentur, ihren Ausstieg verkündet. Erst 2017 kam sie zurück.
Minack weiß, dass ohne den "arbeitenden Vorstand", wie er das Gremium stolz nennt, und ohne seine Geschäftsstelle das alles so nie erreicht worden wäre. "Das sind wirklich Leute, die motiviert anpacken", sagt Minack, Menschen, auf die er zählt. Er habe in den vergangenen zwei Jahren so unfassbar viele tolle Kollegen kennengelernt und endlich auch verstanden, wie die Branche tickt. Es inspiriert ihn. "Dieser immense persönliche Gewinn ist schon Grund genug, nochmals anzutreten", sagt er.
Das neue Team: jünger, weiblicher
Jetzt stellt er sich zum zweiten Mal auf. Und mit ihm die meisten Vorstände: Thomas Eickhoff von Grabarz & Partner, heute Vizepräsident und Schatzmeister, Vize Larissa Pohl von Wunderman Thompson, Roland Bös von Scholz & Friends, Peter Brawand von Brawand Rieken, Lukas Dudek von Taste, Mirko Kaminski von Achtung, Christoph Pietsch von DDB, Tobias Spörer von Elbkind und Martin Süßmuth von Die Crew. Jedenfalls hat man bislang von ihnen nichts Gegenteiliges gehört. Hier der komplette GWA-Vorstand
Klar aber ist, dass Anke Peters (Thjnk), Lars Cords (Scholz & Friends) und Jörg Dambacher (RTS Rieger Team) ausscheiden werden. Der Verband macht, nimmt man ihn ernst, eben viel Arbeit. Und die können die ehrenamtlichen Vorstände nur nebenbei bewältigen. Wolfgang Pachali von WEFRA und Michael Maschke von Prodeers waren schon im Laufe der vergangenen Zwei Jahre gegangen, weil sie die Bedingungen für ein Vorstandsamt nicht mehr erfüllten. Pachali hat das GWA-Mitglied WEFRA verlassen, Maschke Saatchi & Saatchi.
Es kommen neu, sofern die Mitgliedersversammlung so entscheidet, unter anderem Kim Notz, Chefin von KNSKB+, Ina von Holy von We Do, Ogilvys Strategiechefin Isabelle Schnellbügel, TBWA-CEO Tobias Jung, Philipp Bierbaum, Gründer von Damm & Bierbaum, Martin Eggert von David+Martin sowie der Digitalexperte Phillip Böndel von Butter.
Bessere Vernetzung in den Regionen
Damit wird das Team weiblicher und auch etwas jünger. Die genauen Schwerpunkte des neuen Vorstands werden erst nach der Wahl am 13. November festgelegt. Es ist aber davon auszugehen, dass der GWA auf Kontinuität setzt. Das heißt: Sie machen weiterhin Politik für die Branche zusammen mit dem ZAW und anderen Verbänden, kümmern sich um Mitarbeiter und Talente in den Agenturen, suchen Lösungen für deren Alltagsprobleme, fördern Austausch und Kooperation in der Branche. 2020 will sich der GWA schwerpunktmäßig der Zukunft von Agenturen widmen, mit allem, was dazu gehört: Modelle, Kunden, Kollegen, Technologie, Marktpartner, Führung etc. "So wollen wir auch den Nachweis führen, dass unser Branche zukunftsfähig aufgestellt ist", sagt Minack.
Gleichzeitig stärkt sich der Verband die Regionen. Künftig werden im Vorstand sechs von ihnen mit einem Platz vertreten sein. Das sind Hamburg, Düsseldorf, Rhein/Main, München, Berlin und der Osten sowie Stuttgart. Der Verband hat inzwischen 26 neue Mitglieder, sagt Minack. "Die sollen sich auch vor Ort vernetzen können, ihre Ideen, Impulse und Bedürfnisse einbringen." Der GWA schafft dafür eigens neue Vorstandspositionen.