Der CEO muss menschlicher werden

Für Dopheides Firma arbeiten acht Menschen, darunter Designer, Storyteller, Researcher, Strategen, Projektmanager und Soziologen. Das Geschäftsmodlel ist speziell. Dopheide und seine Leute versprechen "Purpose in 100 Tagen samt Kommunikationsprogramm für den CEO und Energetisierungs-Fahrplan" für insgesamt 200.000 Euro. Maximal zehn Kunden will man betreuen; nur wenn einer rausgeht, darf wieder einer rein. Zu den Startkunden zählen Bayer 04 Leverkusen, Kienbaum, Media Pioneer Publishing, Telekom Deutschland, UniCredit und Xella.

Mit den VIPs der Branche kennt sich Dopheide aus. Mit seiner Agentur Deutsche Markenarbeit hatte er sich speziell der Markenberatung für Manager gewidmet. Die Firma war entstanden, nachdem sich Frank Dopheide als Chairman und Kreativchef von Grey verabschiedet hatte. Danach arbeitete er nochmal kurz für Scholz & Friends, dann kam schon die Handelsblatt-Gruppe.

Human Unlimited kümmert sich um drei Themen: erstmal den Purpose von Unternehmen, dann den CEO, der ihn kommuniziert, schließlich Mitarbeiter, die es zu motivieren gilt. Der CEO müsse das erst lernen. Die meisten träten wie Finanzer, kämen aus der Verwaltung, dabei müsse es menscheln in der Kommunikation. Noch wichtiger aber seien die Kollegen. "Wenn die Menschen den Glauben an das eigene Handeln verlieren, an das, was sie Tag für Tag tun, dann ist alles weg. Dann ist Commitment weg, dann ist Kreativität weg, dann ist Empathie weg, dann ist Risikofreude weg, dann ist Ideenreichtum weg", so Dopheide in der "Absatzwirtschaft".

Und das können sich Unternehmen heutzutage in der Tat schlicht nicht mehr leisten.


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.