W&V Viralogie:
Die Geschichte hinter "Supergeil"
Alle reden über Viral-Hits wie Supergeil oder Umparkenimkopf - aber wie kommen die Kampagnen eigentlich zustande? Woher kam die Idee und wie hat sie sich durchgesetzt? Unsere neue Rubrik W&V Viralogie lässt die Macher zu Wort kommen. Den Anfang macht Jens Pfau von Jung von Matt in Hamburg, der kreative Kopf hinter Edekas "Supergeil"-Auftritt.
Alle reden über Viral-Hits wie Supergeil oder Umparkenimkopf - aber wie kommen diese Kampagnen eigentlich zustande? Woher kam die Idee und wie hat sie sich durchgesetzt?
Unsere neue Rubrik W&V-Viralogie lässt die Macher zu Wort kommen.
Den Anfang macht Jens Pfau von Jung von Matt in Hamburg, der kreative Kopf hinter Edekas "Supergeil"-Auftritt:
"Es hörte sich erst recht bescheuert an"
von Jens Pfau
"Als wir uns gemeinsam mit Edeka an die Kreation der diesjährigen Eigenmarken-Kampagne machten, wollten wir deren Bekanntheit auch in einer jüngeren Zielgruppe steigern. Zu der Zeit tanzte Friedrich Liechtenstein mit Supergeil durch den Untergrund des Internets. Bei uns in der Agentur ging der Song an den Rechnern rum und mein Kreativdirektor Hans-Peter Sporer stellte den Song in einer Abstimmung vor: "Lasst uns doch den Typen nehmen und der singt, wie supergeil die Edeka-Produkte sind…!" Was sich erst recht bescheuert anhörte, wurde plausibler mit dem Original-Song. Der reizte mich sofort. Und noch mehr zog mich dieser Rauschebart in dem Video in seinen Bann.
Buzzfeed titelte: "Swag is universal". Das trifft es sehr gut.
Dann setzten wir uns ran und überlegten nach einer sinnvollen Aufmachung – sofern da überhaupt eine Idee für Edeka drinstecken sollte. Wir schrieben zwei Strophen und dachten uns das zugehörige Video aus, wie Friedrich Liechtenstein durch das deutsche Privatleben tanzt.
Unser Kunde fand die Idee auf Anhieb supergeil. Dass dies eine Idee war, mit der man auch scheitern kann, war allen bewusst. Das war sehr wichtig. Denn man weiß nicht, ob solch eine sperrige Viral-Idee zündet, oder nicht.
Wir mussten jetzt nur noch gemeinsam mit Gerrit Winterstein von unserem Partner White Horse Music Künstler und Interpret einfangen. Der Musiker und Regisseur Jakob Grunert, mit dem wir später auch das Video gedreht haben, war sofort angetan von der Idee und holte Friedrich Liechtenstein ins Boot.
Zusammen mit Edeka, Jakob Grunert und unseren Kollegen von White Horse Music entstanden dann Texte und Bilder für das bildgewaltige Musikvideo. Das Projekt machte sofort allen Beteiligten riesigen Spaß und wir merkten, wie viel Potenzial in der Idee steckte.
Der Dreh fand in Berlin mit vielen Freunden und Bekannten in deren Wohnungen statt, alles war sehr eingeschworen und familiär. Ich glaube, das merkt man dem Video an.
Als ich den ersten Schnitt des Videos gesehen hatte, war ich mir schon recht sicher, dass sich das nicht im Internet versenden würde. Dazu war es einfach zu anders. Dass es ein Erfolg wird, wusste ich, als wir über Nacht knapp 250.000 Klicks sammelten und am nächsten Tag Buzzfeed berichtete."
Jens Pfau,36, ist stellvertretender Geschäftsführer von Jung von Matt/Elbe.
Mehr zur "Supergeil"-Kampagne gibt es im W&V-Storify: