Wenig Geld für sechs Wochen Arbeit - Europas größter Schuhhändler geht Strerath damit eindeutig zu weit: Deichmann versuche "von 19 Agenturen für 2.000 Euro Ideen und die Rechte an den Ideen abzukaufen; will mit niemanden persönlich reden; will keine Ziele vorgeben, aber eine Strategie; will selbst mit dem Gewinner keine Partnerschaft eingehen, aber die Namen der handelnden Personen serviert bekommen." Darauf will sich der Kreative nicht einlassen. Und auch nicht auf das Schweigegebot: "Da das auch Deichmann sehr heikel erscheint, hat man mich noch einseitig zur Verschwiegenheit verpflichtet. Es heißt ja gerne 'dreist kommt weiter', aber das ist so unverschämt, dass ich meine Agentur-Kollegen aufrufe, diese Anfrage zu boykottieren."

Aktuell würden die Kunden einfach noch wissen, dass sie das mit Agenturen machen können, daher sei es ihm wichtig, ein Zeichen zu setzen, erklärt Strerath auf Anfrage von W&V Online. Und dazu gehöre es eben auch, "Ross und Reiter" zu nennen. Angst, dass er als schwarzes Schaf der Branche gilt, hat Strerath nicht. "Wir predigen unseren Kunden grundsätzlich immer Haltung in der Markenführung, daher ist es uns als Ogilvy wichtig, ebenfalls Haltung zu zeigen." (fs/lhe)

Was andere Agenturchefs und Deichmann zu dem Boykott-Aufruf sagen, lesen Sie hier.

Was halten Sie von dem Boykott-Aufruf und seiner Ursache? Diskutieren Sie mit auf www.facebook.de/wuv.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.