Automarke:
BBDO nimmt WPP globalen Ford-Etat ab
Schock für WPP: Mitten in der heiklen Umbauphase der Agenturgruppe vergibt mit Ford einer der bislang treuesten Kunden seinen weltweiten Lead-Etat an den Erzrivalen BBDO.
Seit Anfang des Jahres lief der weltweite Pitch bei dem Autobauer, dessen Ausgang mit großer Spannung erwartet worden war. Das zukünftige Agenturmodell bei Ford sieht nun so aus: BBDO wird globale Leadagentur. Wieden + Kennedy kümmert sich um kreative Sonderprojekte. Der bislang alleinige Betreuer WPP ist künftig zuständig für Media, die Händlerwerbung und den CRM-Bereich. Außerdem will der Autobauer seine Inhouse-Kapazitäten aufstocken.
Mit der Pitch-Entscheidung wird WPP offensichtlich dafür abgestraft, dass das von Martin Sorrell propagierte "Horizontality"-Modell bei Ford nicht richtig funktioniert hat. Dabei geht es um agenturübergreifende Einheiten, die exklusiv für einen Kunden arbeiten. Ford sollte hierfür eigentlich der Vorzeige-Case innerhalb der Gruppe sein: Über 2000 Mitarbeiter arbeiteten im sogenannten "Global Team Blue" exklusiv auf der Marke. Allerdings war regelmäßig die Rede von internen Abstimmungsproblemen und der Kunde wurde immer unzufriedener. Der neue WPP-Boss Mark Read ist mittlerweile - mehr als nur ein Stück weit - von der "Horizontality"-Strategie abgerückt.
Ford ist seit vielen Jahrzehnten ein treuer WPP-Kunde. Der jetzige Pitch-Sieger BBDO ist dagegen Teil der Omnicom-Gruppe, der weltweiten Nummer Zwei hinter WPP, was den Umsatz betrifft. Bei BBDO Düsseldorf wird nun ein multidisziplinäres Team aufgebaut, das den Kunden Ford künftig im zentraleuropäischen und deutschen Markt betreuen soll.
Zum erfolgreichen Pitch-Team rund um BBDO gehört auch die Agentur TLGG (Torben, Lucie und die gelbe Gefahr), die vor drei Jahren von Omnicom übernommen wurde.