Der Film von Antoni Garage greife nicht nur historische und aktuelle Sexismen auf, sondern mache auch die Wichtigkeit von weiblichen Vorbildern sichtbar. Damit verdiente sich Antoni einen Platz auf der Shortlist. "Wir haben so eine große Reichweite mit dem was wir machen und es ist einfach unsere verdammte Pflicht, hier ein zeitgemäßes Bild unserer Gesellschaft zu zeigen.“, sagt Antoni-Kreativchef Schmidt.

Auch Handwerker sind weiblich

Die Gesellschaft realistisch abzubilden gelingt Antoni auch mit dem zweiten nominierten Spot.

Kärcher: Bring back the Wow to your Kingdom

Auch hier zeigt die Agentur in einer in Werbebildern und Klischees klassisch männlich dominierten Branche, der Handwerksbranche, dass auch Frauen zur Zielgruppe von Handwerkszubehör und Maschinen gehören. Vor lauter Action und Geschwindigkeit werde erst auf den zweiten Blick ersichtlich, wie progressiv der Spot sei. Insbesondere im Kontext anderer Handwerker-Werbungen. Gerade das Handwerk strotze in seiner Art zu werben nur so vor Sexismen. Das Thema sei sehr männlich und sehr weiß besetzt, so die Jury des Pinken Pudel.

"Mit den Klischees zu brechen in unserem Spot war keine bewusste Entscheidung“, sagt Ulrich Luetzenkirchen, Executive Creative Director Antoni Boost. Genauso wie Atmen auch nicht bewusst sei. So müsse man es einfach machen. Genau diese beiläufige Selbstverständlichkeit sei es, die den Kärcher-Film so stark mache, so Pinkstinks.

Darum ist Thjnk für den Pinken Pudel nominiert

Commerzbank: Die DFB-Frauen in 90 Sekunden

Auch die Agentur Thjnk knüpft sich mit ihrem nominierten Spot eine vorgeblich klassische Männerdomäne vor. Fußball. Für die Commerzbank, Partner der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, erzählt Thjnk die Erfolgsgeschichte der weiblichen Mannschaft - für eine Nation, die oftmals die Namen der Spielerinnen nicht mal kennt. Und das obwohl das deutsche Team bei den zehn Fußballeuropameisterschaften, die seit 1984 ausgerichtet wurden, acht Mal gewonnen hat.

“Wir haben nichts anderes gemacht als Wahrheiten auszusprechen, für die die Zeit schon längst reif war.”, sagt Christina Duskanich, Artdirektorin, Thjnk. In einer sehr empowernden Art und Weise lege der Film Klischees offen, um sie humorvoll und stark wieder zu brechen, so die Jury-Begründung zur Nominierung.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.