TechTäglich:
Musk verschenkt blauen Twitter-Haken – keiner will ihn
Wenn niemand den blauen Twitter-Haken will – dann verschenkt ihn Elon Musk eben zwangsweise. Am Wochenende sind die Ereignisse rund um die Authentifizierung eskaliert. Zwangsbeglückte Nutzer wehren sich.
Musk verschenkt blauen Twitter-Haken – keiner will ihn
Das Wochenende hat einmal mehr mächtige Turbulenzen rund um Twitter gebracht. Zunächst hat die Elon-Musk-Firma Ende letzter Woche wie angekündigt die kostenlosen blauen Verifizierungs-Haken für mehr oder weniger bekannte Nutzerinnen und Nutzer wie angekündigt abgeschafft (W&V berichtete). Daraufhin brach auf der Plattform ein Stück weit Chaos aus. Weil plötzlich jeder behaupten konnte, ein echter Prominenter oder eine offizielle Institution zu sein, wurde Twitter mit Fake-Konten geflutet. So behaupteten in einem skurrilen Dialog gleich zwei Accounts, der amtliche Twitter-Kanal der New Yorker Stadtverwaltung zu sein.
Nur 400 Blue-Abos in 24 Stunden?
Offiziell bekommen nun nur noch Käufer des Twitter-Abos "Blue" für 8 bis 10 Euro im Monat den blauen Haken. Doch die Abo-Zahlen sehen offenbar dramatisch schlecht aus. In einem Tweet (der nicht stimmen muss), wurde übers Wochenende einer der verbliebenen Twitter-Entwickler mit dieser Alarmmeldung zitiert: "Insgesamt haben wir ungefähr 400 Blue-Käufe in den letzten 24 Stunden. Vier. Hundert. E (Elon) und das Management flippen (in ihren internen Nachrichten) auf Slack aus."
Wie werd ich bloß den Haken wieder los?
Übers Wochenende ist Twitter dann dazu übergegangen, prominente Konten zwangsweise mit dem Haken zu beglücken – den aber kaum einer will. Denn das neue Internet-"Kainsmal" zeigt ja, dass der Nutzer offenbar freiwillig Elon Musks zunehmend rechtspopulistische Plattform mit all ihren Verirrungen mitfinanziert. Und das will sich niemand nachsagen lassen. Unter den Haken-Besitzern sind auch verstorbene Promis wie Michael Jackson oder der vom saudischen Regime ermordete Journalist Jamal Khashoggi – bei denen äußerst unwahrscheinlich ist, dass sie das Blue-Abo gebucht haben…
Nothilfe gegen den Musk-Haken
Promi-Konten wie der Postillon oder Nutzer wie Jan Böhmermann empfehlen Betroffenen, ihren Twitter-Namen zu ändern und dann wieder auf den alten Stand zurückzukehren. Das löscht den Haken in vielen Fällen – aber wohl nicht für immer. Aktivistin und Ex-Piraten-Politikerin Katharina Nocun beschreibt den Haken am Haken so: "Bin sehr gespannt, ob das rechtliche Konsequenzen haben wird. Immerhin werden Prominente hier gegen ihren Willen zu Werbeträgern für ein Produkt gemacht, das sie nie gekauft – in einigen Fällen sogar als Geschenk abgelehnt – haben." Die Fake-News-Experten Volksverpetzer fassen die jüngste Musk-Absurdität ausführlich zusammen.
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