TechTäglich:
Netflix in der Krise: Bye bye Binge Watch?
Stammkunden kündigen vermehrt ihre Abos, auch Entlassungen wurden vermeldet. Jetzt hat der Streamingdienst eine neue Idee, um Kunden besser an die Marke zu binden – es ist keine gute...
2015 erklärte der renommierte Collins English Dictionary "Binge Watch" zum "Wort des Jahres". Das Komaglotzen von Serien hat der Streaming-Dienst Netflix populär gemacht. Eine Serie am Stück an einem Abend anschauen, weil die ganze Staffel auf einmal verfügbar ist – gerade im Herbst und Winter perfekt!
2022 steckt Netflix in der größten Krise seit dem Start: Das Unternehmen verliert massiv Stammkunden-Abos, es gibt Entlassungen, der Konzern will Freunde und Bekannte von Kunden zur Kasse bitten, die ein Abo gratis mitnutzen, der Aktienkurs purzelte von 700 auf 160 US-Dollar – und nun auch noch das:
Bye bye Binge Watch? Das, was Netflix so big machte, könnte schon bald abgeschafft werden.
Viele Netflix-Serien, darunter auch die neueste Staffel des Blockbusters "Stranger Things", werden nicht in wöchentlichem Folgenabstand veröffentlicht wie z.B. bei Apple TV+. Stattdessen erscheinen alle Episoden auf einmal. Dadurch wird "Binge Watch" gefördert. Diese Strategie hat Netflix lange erfolgreich gefahren, um durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu wachsen.
Wie CNBC schreibt, könnte Netflix bald bei allen Serien auf eine wöchentliche Ausstrahlung einzelner neuer Folgen umschwenken. Es sieht wie ein Test aus: Bei der sechsten Staffel von "Better Call Saul" passiert das gerade bereits.
Das Ziel: So könnten künftig mehrere Monats-Abos benötigt werden, um große Serien anzuschauen – was Kunden zurückbringen würde, die derzeit häufig nur für einen Monat ein Abo abschließen, dann ihre Lieblingsserie am Stück schauen, um zum Ende des Monats sofort wieder zu kündigen. So könnte Netflix in Teilen den Abo-Schwund stoppen.
Der richtige Weg? Zweifel sind angesagt!
Netflix sollte sich einfach mehr aufs Kerngeschäft konzentrieren: Filme und Serien in hoher Qualität. Statt jede Woche mehrere Games als Abo-Bonus und bald ein Billig-Abo mit Werbung anzubieten, um kontinuierliche Preiserhöhungen auf bis zu 18 Euro pro Monat zu "rechtfertigen", sollte der Dienst den Fokus mehr auf Top-Serien legen und weniger als Gemischtwarenladen agieren.
SO würden User wohl eher der Marke treu bleiben und ihre Abos nicht kündigen.
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