Online-Handel:
Jetzt baut auch Zalando Stellen ab
Der "pandemische Rückenwind" sorgte für einen Boom im Onlinehandel, von dem auch Zalando profitierte. Die Preisexplosionen bei Strom, Gas und Lebensmitteln haben den Menschen aber inzwischen die Lust am Shoppen genommen - mit schweren Folgen für den Onlinehändler.
Zalando hat nach erfolgreichen Pandemiejahren zunehmend mit der deutlich geringeren Kauflaune der Verbraucher zu kämpfen. Das Berliner Unternehmen will nun einige hundert Stellen streichen, wie die Zalando-Chefs Robert Gentz und David Schneider in einem Brief an die Mitarbeiter ankündigten.
„An diesem Programm werden viele Bereiche von Zalando beteiligt sein, auch auf der Ebene der Führungskräfte", heißt es in dem Schreiben. Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, ist noch unklar. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern haben gerade erst begonnen. Zalando beschäftigt 17 000 Menschen.
Zalando florierte während der Corona-Pandemie, weil die Verbraucher an anderer Stelle sparten und nicht mehr Geld für Restaurant- und Barbesuche ausgeben konnten. Die Jahre 2020 und 2021 hätten für Zalando durch "den starken pandemischen Rückenwind" ein "außergewöhnliches Wachstum" gebracht, schreiben die Zalando-Chefs.
Jetzt haben sich Wachstum und Kauflaune aber deutlich abgeschwächt. Die Inflation führte zudem zu hohen Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten, weswegen die Bestellungen bei Zalando zurückgingen. Im Juni 2022 senkte der Dax-Konzern seine ursprünglichen Gewinnziele, im November 2022 betonte Gentz bei der Präsentation der Quartalszahlen, dass Zalando nicht einmal die für 2025 genannten Umsatzziele erreichen werde. Jetzt wird der Konzern Stellen auf breiter Front abbauen und will lediglich die Logistikzentren, die Kundenbetreuung und die Filialen schonen.
Zalando hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Millionen aktive Kunden. Zwischen Juli und September 2022 stieg die Zahl der Bestellungen nochmals auf 58,5 Millionen. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal 2022 um knapp drei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 9,8 Millionen auf 13,5 Millionen Euro. Allerdings weiteten sich auch die Verluste von 8,4 Millionen auf 35,4 Millionen Euro aus. Die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2022 sollen am 7. März vorgestellt werden.
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