Toxische Arbeitsplätze können das psychische und physische Wohlbefinden eines Mitarbeiters ernsthaft beeinträchtigen. Persönliche Konflikte zwischen Kollegen, die mit Feindseligkeit, Misstrauen, Belästigung oder sogar Lästern einhergehen, können es den Mitarbeitern schwer machen, ihre Arbeit zu erledigen. Kein Wunder, dass diese einer der Hauptgründe für so genannte innere Kündigungen sind. Personalverantwortliche und Manager müssen ihren Angestellten also Vertrauen vermitteln, damit unangemessenes Verhalten gemeldet werden kann und gezielt dagegen vorgehen.

Gegen über die Hälfte der gemeldeten Vorfälle wurde vorgegangen

"Einerseits ist es unbestreitbar, dass hybride Arbeitsformen mehr räumlichen Abstand zwischen den Beschäftigten schaffen, was die Zahl der offenen Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz reduzieren kann. Andererseits zeigen unsere Daten, dass 22 Prozent sich seit der Umstellung auf Hybrid- oder Remote-Arbeit an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz wohler dabei fühlen, toxisches Verhalten am Arbeitsplatz zu melden," so Bahr weiter. Immerhin: 24 Prozent haben bereits toxisches Verhalten am Arbeitsplatz gemeldet. 

Von denjenigen, die über toxisches Verhalten am Arbeitsplatz berichteten, gaben 55 Prozent an, dass das Problem angegangen wurde und zu einem positiven Ergebnis führte. 26 Prozent gaben an, dass das Problem zwar angesprochen wurde, sich aber nichts änderte, während 19 Prozent sagten, dass das Problem gar nicht erst behandelt wurde.

Toxisches Verhalten an deutschen Arbeitsplätzen ist keine Seltenheit

Auf der anderen Seite gaben 36 Prozent der in der Studie befragten Angestellten an, dass sie bereits von toxischem Verhalten am Arbeitsplatz betroffen waren. Sie haben entweder selbst darunter gelitten oder es bei anderen miterlebt. Davon richtete sich das toxische Verhalten in 9 Prozenten gegen den Angestellten selbst, in 15 Prozent der Fälle gegen einen Kollegen oder eine Kollegin. In 12 Prozent der Fälle hatten sich die Personen aber dabei unwohl gefühlt, das beobachtete Verhalten zu melden.

Toxisches Verhalten in digitalen Räumen kann leichter nachgewiesen werden

Was also tun? Capterra fragte auch, ob Monitoring-Tools eventuell helfen könnten, toxisches Verhalten zu reduzieren. Die in der Studie befragten Mitarbeitenden jedoch waren nicht überzeugt: Generell stimmen nur 21 Prozent der Aussage zu, dass Tools für das Mitarbeiter-Monitoring dabei helfen, toxisches Verhalten am Arbeitsplatz zu reduzieren. 42 Prozent stimmen dieser Aussage wenig oder überhaupt nicht zu. Die Monitoring-Tools haben jedoch einen großen Vorteil: Im Gegensatz zu toxischem Verhalten am physischen Arbeitsplatz – das meist nicht aufgezeichnet oder von den verantwortlichen Personen gesehen wird – kann toxisches Verhalten in digitalen Räumen von Arbeitnehmern und Personalabteilungen einfacher nachgewiesen werden.

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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.