TechTäglich:
Datenschutz: Apple warnt US-Justiz, greift Android-Macher an
Heute in TechTäglich: Aktuell ist ein brisanter Brief von Apples Senior Director of Government Affairs an die US-Justizbehörden aufgetaucht. Er sorgt sich um den Datenschutz, wirft den Android-Machern massive Malware-Probleme vor.
Apple verschärft den Kampf gegen Bestrebungen der US-Behörden, das Sideloading von Apps zu erlauben. Unter Android, so Apple in einem neuen Schreiben gegenüber dem US-Justizausschuss des Senats, könnten Nutzer Apps aus beliebigen Quellen beziehen und herunterladen. Die Folge sei eine massive Gefährdung für Android-User durch Malware.
Den Brief hatte Apple bereits am 3. März verschickt, wie erst jetzt bekannt wurde. Autor des brisanten Warnschreibens ist kein Geringerer als Timothy Powderly, Senior Director of Government Affairs bei Apple. Powderly übt darin auch scharfe Kritik an dem Sicherheitsexperten Bruce Schneier, der bei einem Gutachten behauptet hatte, "Sicherheitsbedenken in Bezug auf Sideloading" seien "unbegründet".
Nun eskaliert der Streit darum, ob Apple zum Schutz von Usern weiterhin sein eigenes geschlossenes iOS-Ökosystem betreiben darf oder von der Justiz ausgebremst wird. Apple wirft dem eigentlich in der Branche hoch angesehenen Sicherheitsexperten Schneier vor, er verwechsele in seiner Analyse Sideloading-Techniken und Fakten. Apple fasst zusammen:
"Angesichts unserer allgemeinen Wertschätzung für Herrn Schneier sind diese Anschuldigungen besonders enttäuschend. Unserer Erfahrung nach gehört die Aufgabe, eine moderne Computerplattform mit Milliarden von Geräten mit führender Sicherheit und Datenschutz auszustatten, zu den komplexesten und herausforderndsten technischen und politisch-technischen Unternehmungen, und vieles an dieser Arbeit kann leicht missverstanden werden. Schneiers Brief unterstreicht, dass selbst talentierte Forscher, wenn sie nicht an Schlüsselproblemen in diesem Bereich gearbeitet haben, die Probleme verwechseln können."
Apple verweist auf zahlreiche Beispiele für App Stores von Drittanbietern, die mit Malware infizierte Apps enthalten würden. So spioniere die Android-Software Nutzerdaten aus. Alle Beispiele zeigten "massive Android-Sicherheitslücken nach Sideloading".
Reuters zitiert weiter aus Apples Schreiben an die Justizbehörden:
"Im Android-Ökosystem, in dem es 50 Mal mehr Malware gibt als unter iOS , stellte Nokia fest, dass die Tatsache, dass Android-Anwendungen von fast überall heruntergeladen werden können, immer noch ein großes Problem darstellt, da viele der Anwendungen zwar funktionieren, aber trojanisiert sind.
Im Bedrohungsbericht von Nokia für das Jahr 2021 machten Android-Geräte 50,31 % aller infizierten Geräte aus, gefolgt von Windows-Geräten mit 23,1 % und macOS-Geräten mit 9,2 %. iOS-Geräte machten einen so geringen Prozentsatz aus, dass sie nicht einmal gesondert aufgeführt wurden, sondern unter 'Sonstige' fielen."
Apple über die Motivation, Prüfverfahren eingeführt zu haben, auf Anti-Tracking und starken Datenschutz zu setzen:
"Wir betrachten dies als einen Erfolg beim Schutz unserer Nutzer. Nichts davon wäre mit App Stores von Drittanbietern möglich."
Das sind die weiteren Themen in TechTäglich am 2. August 2022:
Nach Prime-Preisschock: Amazon verschreckt Kunden erneut
Datenschutz: Apple warnt US-Justiz, greift Android-Macher an
Threema: Gratis-Eis gegen Preisgabe privater Daten
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
Kennst du eigentlich schon unser KI-Update? Einmal pro Woche die wichtigsten Veränderungen zu KI im Marketing. Einordnung, Strategie, News, direkt in dein Postfach.
Wie funktioniert eigentlich Tiktok? Einen schnellen und umfassenden Überblick gibt dir die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema Tiktok.