TechTäglich:
DKB: App und Falschbuchungen nerven Kunden
Erst wunderten sich Kunden der zweitgrößten deutschen Direktbank DKB über doppelte Abbuchungen auf ihrem Konto. Jetzt steigert sich der Frust wegen der neuen AGB und Zustimmungs-Popups bei jedem Start der App.
5 Millionen Kunden der Deutsche Kreditbank AG (DKB) brauchen derzeit starke Nerven. In der vergangenen Woche hatte das Institut "versehentlich" Geld von Girokonten seiner Kunden doppelt abgebucht. Nachdem sich viele über die Internetbanking-Panne beschwerten, sprach man von "einer technischen Störung". Inzwischen landeten die Beträge wieder auf den Kundenkonten. Kunden werden auf einer Sonderseite informiert. Wer durch die Falschabbuchungen im Dispo landete, muss keine Überziehungszinsen zahlen.
Trotzdem war der Ärger über Deutschlands zweitgrößte Direktbank groß. Und er ist es noch: Jetzt hat das Unternehmen (5000 Mitarbeiter, Sitz in Berlin) sein Preis- und Leistungsverzeichnis geändert. Alle Kunden werden angeschrieben. Ab 1. Januar 2023 führt die Änderung zum Aus für das Gratis-Girokonto der DKB!
Im Zuge dieser Entscheidung wundern sich Kunden jetzt darüber, dass bei JEDEM Start der DKB-App die Zustimmung zu den neuen AGB abgefragt wird. Dabei kann sich der Kunde aufgrund der Dark-Pattern-Optik schon mal verdrücken und wechselt dann (womöglich wider Willen) zum kostenpflichtigen Konto: Wer nicht mindestens 700 Euro Geldeingang monatlich verzeichnet, zahlt 4,50 Euro pro Monat. Für die Girokonto-Karte nimmt die DKB 99 Cent pro Monat. Wer ein Zusatz-Girokonto benötigt, zahlt 2,50 Euro pro Monat dazu.
Der Zustimmungs-Nerv-Button ist das Ergebnis eines Bundesgerichtshof-Urteils aus 2021. Demnach müssen Kunden ausdrücklich den Änderungen zustimmen. Teilzustimmungen sind nicht möglich. Wer als Kunde also zustimmt, aber gar kein kostenpflichtiges Konto möchte, muss kündigen. Wer nicht zustimmt, könnte laut DKB mit einer (Teil-)Kündigung rechnen: "Wir möchten Sie daher schon jetzt darauf hinweisen, dass wir uns vorbehalten, die Geschäftsbeziehung bzw. Teile davon zu kündigen, wenn wir Ihre Zustimmung nicht erhalten."
Das sind die Themen in TechTäglich am 8.11.2022:
Die Cookiekalypse hält die Branche in Atem. Besser, man hat eine gute First-Party-Data-Strategie. Wie man die entwickelt, lernst du im W&V Executive Briefing.
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