TechTäglich:
Apple: Wie ernst ist die Lage?
Immer am Vormittag die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der ernsten Apple-Lage und dem App-Frust bei der zweitgrößten deutschen Direktbank DKB.
Sorgen um Apple! Wird das Unternehmen, das am 27. Oktober wieder einmal hervorragende Quartalszahlen präsentierte, jetzt auch vom Strudel der Weltwirtschaftskrise erfasst?
Der Konzern kämpft in seiner chinesischen Lieferkette mit großen Problemen. Nachdem in Zhengzhou 358 Corona-Fälle gemeldet wurden, verhängte die chinesische Regierung einen Lockdown. Die Regierung beharrt auf ihrem Zero-Covid-Kurs. iPhone-Hauptproduzent Foxconn hat seinen Sitz in Zhengzhou. Die Produktionsstätte ist DIE iPhone-Fabrik in China. Arbeiter sind aus der Foxconn-Fabrik geflohen, um einem Lockdown zu entgehen. Ein Grund für die Flucht sollen auch verdreckte, kleine Unterkünfte und nur noch wenige Lebensmittel zur Verpflegung der Arbeiter sein.
Zuvor hatte das Portal Business Insider bereits spekuliert, dass Apple bei Produktbudgets und vor allem in Sachen Neueinstellungen sparen werde. Das Portal berief sich dabei auf Infos "aus höheren Apple-Kreisen". Apple dementierte prompt: Man wolle "überlegt vorgehen und kluge Entscheidungen treffen, die es uns ermöglichen, die Innovation langfristig weiter voranzutreiben".
Die Probleme für Apple weiten sich aktuell aus. Trotz enormer Nachfrage nach den Modellen iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max können aufgrund der Lockdown-Lage in China nicht ausreichend Geräte produziert werden.
Ein Vorgang mit Seltenheitswert: Apple hat in seinem hauseigenen Newsroom die Probleme offiziell bestätigt. Die Worte von Apple sind auch deshalb bemerkenswert, weil sie wie eine Vorab-Umsatzwarnung für das Quartal Oktober bis Dezember 2022 klingen. Eigentlich ist genau dieses Quartal der größte Ertragsbringer für den kalifornischen Konzern.
Apples Warnung im Wortlaut:
"COVID-19-Beschränkungen haben vorübergehend Auswirkungen auf die primäre iPhone 14 Pro- und iPhone 14 Pro Max-Montageanlage in Zhengzhou, China. Die Anlage arbeitet derzeit mit deutlich reduzierter Kapazität. Wie schon während der gesamten COVID-19-Pandemie haben die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter in unserer Lieferkette für uns oberste Priorität.
Wir sehen weiterhin eine starke Nachfrage nach den Modellen iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max. Allerdings erwarten wir nun geringere iPhone 14 Pro- und iPhone 14 Pro Max-Auslieferungen als bisher angenommen und die Kunden werden längere Wartezeiten haben, um ihre neuen Produkte zu erhalten.
Wir arbeiten eng mit unserem Zulieferer zusammen, um zu einem normalen Produktionsniveau zurückzukehren und gleichzeitig die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter zu gewährleisten."
Welche Auswirkungen die Negativ-Nachrichten auf Apples Aktienkurs haben, zeigt sich in den nächsten Wochen. Aktuell pendelt die Aktie um 138 US-Dollar und ist damit weit vom Jahreshöchststand (182 US-Dollar) entfernt. Weitere Einbrüche? Nicht ausgeschlossen…
Das sind die Themen in TechTäglich am 8.11.2022:
Apple: Wie ernst ist die Lage?
DKB: App und Falschbuchungen nerven Kunden
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