TechTäglich:
App Store: Große Marken nerven mit Keyword-Spamming
Heute in TechTäglich: Im App Store von Apple tauchen immer mehr Anwendungen auf, die auf Keyword-Spamming setzen. Was dahintersteckt und mit welchen Tricks die App-Anbieter versuchen, höhere Umsätze zu generieren.
Je länger desto besser? In den letzten Wochen ist speziell in Apples App Stores ein Trend zu beobachten: Namen von Apps großer Marken werden immer lääääääänger….
Das sogeannte "Keyword-Spamming" sei für Kunden nervig, aber für die Firmen hinter den Apps höchst effektiv, hat der US-Blogger John Gruber festgestellt:
"Letzte Woche bemerkte ich ein Update für eine App auf meinem iPhone mit einem Namen, der mir merkwürdig vorkam: 'Dropbox: Cloud Photo Storage'. Ich habe schon lange die normale Dropbox-App installiert. Ich habe auch die Dropbox-App Paper installiert. Aber ich habe nie eine spezielle Fotospeicher-App von Dropbox installiert und würde sie auch nie installieren. Ich habe schnell herausgefunden, dass es sich dabei nur um die normale Dropbox-App handelt. Dropbox hat sie einfach umbenannt, um aus SEO-Gründen 'Cloud Photo Storage' in den Namen aufzunehmen."
In Deutschland wurde beispielsweise aus "Dropbox" mittlerweile: "Dropbox Cloud & PDF-Scanner – Speicher für Dateien und Fotos".
Geht’s noch? Offenbar schon:
Gruber hörte sich in der Entwickler-Szene um. Sein Eindruck wurde ihm bestätigt. So sagt der Entwickler Ryan Jones, das Keyword-Spamming sei mittlerweile "gang und gäbe". Die Firmen würden inzwischen so weit gehen, dass sie Keywords auch vor ihren Markennamen setzen. Es sei so wichtig. Als Beispiel nennt er: "Foto-Cloud-Speicher – Dropbox".
Suffix? Präfix? Immer häufiger stolpern App-Store-Kunden über endlos lange App-Namen aus SEO-Gründen. Der Entwickler Jake Mor gibt bei Twitter gleich hunderte Tipps zum Thema:
"Der Schlüssel liegt darin, herauszufinden, welche Schlüsselwörter zu Nutzern mit hohen Absichten führen, und nicht unbedingt darin, profitable Kampagnen durchzuführen. ASA macht dies mit Keyword-Attribution möglich. Verwenden Sie zunächst @appfigures oder @apptweak, um eine Liste von 100-200 verwandten Keywords zu erstellen. Fügen Sie alle diese Keywords zu Kampagnen hinzu."
Eine App-Umbenennung oder -Neubenennung kann in Sachen SEO also lohnenswert sein. Manche Entwickler sind so erfolgreich mit dem Keyword-Spamming, dass sie berichten, damit eine App auf 5 Millionen US-Dollar Umsatz getrieben zu haben.
Das Keyword-Spamming geht mittlerweile so weit, dass weniger erfolgreiche Apps manchmal "einfach" den Namen der Konkurrenz annehmen und diesen mit Keywords im Titel erweitern.
Zeit, dass Apple eingreift!
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