TechTäglich:
Abtreibungen: Mieses Spiel mit Standort-Daten
Heute in TechTäglich: Abtreibungswillige erhoffen sich in Kliniken den Schutz ihrer privaten Daten. Doch in den USA wurde jetzt erstmals eine Firma enttarnt, die Standortdaten von Patientinnen für kleines Geld verkauft.
In den USA gibt es Bestrebungen, das liberale Abtreibungsrecht abzuschaffen. Frauen, die planen abzutreiben, sollten künftig überlegen, auf ihrem Smartphone die Ortung auszuschalten. Wie Motherboard enthüllt, verkauft die Firma SafeGraph Standortdaten von Patientinnen der Organisation Planned Parenthood.
Aufgrund des Datenmaterials lässt sich erkennen, in welchen Abtreibe-Kliniken oder sonstigen medizinischen Einrichtungen sich Frauen aufgehalten haben bzw. wohin sie anschließend gingen. Dem Portal Motherboard war es möglich, solche Datensätze für 600 Einrichtungen in den USA testweise zu kaufen. Sie mussten für die brisanten Daten nur 160 US-Dollar ausgeben.
Solche Standortdaten werden von vielen Apps gesammelt, sie sind auch als Verlauf in den Smartphone-Einstellungen zu finden. Kliniken verdienen daran, solche privaten Daten weiterzuveräußern. Den Schaden hat die Patientin, die verfolgt werden kann. Das wird besonders dann gefährlich, wenn das liberale Abtreibungsrecht wirklich gecancelt wird und einzelne US-Staaten Abtreibungen für illegal erklären. Damit würden solche "Daten zur Waffe", schreibt Motherboard. Nicht nur für Gesetzeshüter, auch für Abtreibungsgegner.
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