Fest & Flauschig:
"Nazizeichen": Böhmermann fordert neues Apotheken-Logo
Der Satiriker und Journalist nimmt das rote Apotheker-"A" unter die Lupe und will es so schnell wie möglich loswerden.
In der neuesten Podcast-Episode "Fest & Flauschig" diskutierte Jan Böhmermann das Thema mit Co-Host Olli Schulz – natürlich aus aktuellem Anlass: Im Urlaub sei ihm aufgefallen, dass die meisten europäischen Apotheken ein grünes Zeichen als Erkennungszeichen führten. Nur in Deutschland sei das Logo mit dem roten A in Frakturschrift vertreten. "Ich interessiere mich null für Apotheken, ich finde nur dieses Logo – seit ich denken kann – eine ästhetische, gestalterische Beleidigung, und jetzt weiß ich auch, warum: Weil die Nazis dahinterstecken", sagte der Journalist im Podcast.
Seine Recherchen über die Hintergründe des roten As führten Böhmermann, so erklärte er auch in einer Instagram-Story seines Accounts therealjanboehmermann, unter anderem zum Deutschen Apothekenmuseum.
Hier wird die Geschichte der unterschiedlichen Apothekenwahrzeichen – von Aesculap-Schlange und Schweizer Kreuz bis zum Drei-Löffel-Emblem – detailliert nachgezeichnet. Böhmermann fasste zusammen: "Dieses Logo, was wir heute haben, wurde im Grunde genommen fast genauso im Jahr 1936 eingeführt."
Und tatsächlich: Das rote A wurde 1936 nach einem Wettbewerb eingeführt, der ursprüngliche Entwurf des Grafikers Paul Weise jedoch entscheidend verändert. Das A in Frakturschrift wurde mit einer Lebensrune kombiniert.
Nach Kriegsende wurde das Runenzeichen an vielen Orten überklebt oder übermalt, eine Diskussion über ein neues Logo verlief im Sand. Nicht zuletzt aus Wiedererkennungsgründen blieb das rote A schließlich und wurde in den 1950er-Jahren lediglich mit neuen Symbolen kombiniert: "Nach dem Krieg haben sie die Rune einfach rausgenommen und die Schlange und den Kelch reingesetzt. Aber im Grunde genommen ist es eigentlich immer noch ein Nazizeichen, was da dranhängt an deutschen Apotheken", so Böhmermann in "Fest & Flauschig". Auch die Ästhetik des Logos kann ihn nicht überzeugen: "Es sieht auch echt scheiße aus."
Doch Jan Böhmermann wäre nicht Jan Böhmermann, wenn er nicht die Gunst der Stunde genutzt und einen flammenden Appell an die Apothekerbranche geschickt hätte: "Liebe Apothekerinnen, liebe Apotheker, ich weiß, ihr seid ja nicht so für Veränderungen, weil Veränderungen bedeuten immer auch schlechteres Geschäft, zumindest für Apotheker meistens. […] Aber könnte man da nicht mal was Geileres machen?" Einen ersten Vorschlag zeigte der Satiriker auf Instagram:
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