
Dirk Rothmund:
Kreativer verkauft Rosenkränze in Kondomfach
Das ist mal echt mutig und dürfte weit über die brasilianischen Krawall-Aufforderungen des Marketing-Papstes Franziskus gehen: Die katholische Pfarrgemeinde St. Joseph in Hamburg-Wandsbek ist hierzulande wohl die erste Kirche, die einen Kondomautomaten aufgestellt hat.
Das ist mal echt mutig und dürfte weit über die brasilianischen Krawall-Aufforderungen des Marketing-Papstes Franziskus gehen: Die katholische Pfarrgemeinde St. Joseph in Hamburg-Wandsbek ist hierzulande wohl die erste Kirche, die einen Kondomautomaten aufgestellt hat. Allerdings lässt die Kirche auch hier keine Verhütungsmittel zu, sondern Devotionalien wie Rosenkränze, direkt aus Rom.
Die Idee für den automatisierten Verkauf in den heiligen Räumen hatte ein Pastoralreferent. Da der kirchliche Opferstock in der Vergangenheit häufig geplündert wurde, wollte er per Automat wechselnde Heiligtümer anbieten. Dass es ausgerechnet ein ausgedienter Kondomomat sein musste, konnte er nicht unbedingt wissen, es war Zufall. Doch mit vereinter göttlicher und kreativer Kraft gelang es, die unheilige Vergangenheit zu übertünchen – obgleich mit Marken wie "Fromms" ja durchaus ein historischer Bezug gegeben war.
Nun fehlte dem Hamburger Heilix Blechle noch ein Name. Da soll der Kreative Dirk Rothmund, der schon für Marken wie Ritter Sport aktiv war, fromme Wünsche oder Vorstellungen gehabt haben, etwa "Heiliger Bimbam". Heißt es aus unheiligen Quellen. Am Ende hört der einstige Kondomlieferant jetzt auf den Namen "Bet-Box". Unzählige Medien haben darüber berichtet, von "Bild" bis hin zum ZDF-Format "Drehscheibe", das es tatsächlich noch geben soll. Keiner hat sich mit der scheinbar unchristlichen Vergangenheitsbewältigung des Automaten beschäftigt.
"Bet-Box" erinnert an mein Heimatstädtchen: Da gibt es die "Bet-Station". Das ist ein Wettbüro.