Suchmaschinenmarketing:
Wenn Marken bei SEO patzen, und was man daraus lernen kann
Wer denkt, dass nur kleine Unternehmen bei SEO patzen, irrt. Auch Media Markt, DasTelefonbuch.de, Otelo und Google - ja Google! - haben schon so manchen Bock geschossen. Vier Suchmaschinen-Pannen und was Sie daraus lernen können.
Zugegeben: Unternehmen, die der Suchmaschine nichts Wertiges anbieten, verschwinden schnell im digitalen Nirwana. Denn wer die grundlegenden SEO-Regeln für den eigenen Auftritt nicht beachtet - oder sogar grobe Schnitzer begeht, wird mit Unsichtbarkeit bestraft. Dieses Problem haben gerade Mittelständler oft, doch auch die ganz Großen machen Fehler. Trotz aller vermeidbarer Fehlgriffe gilt jedoch ebenfalls: Aus Schaden wird man klug - das gilt für Mitbewerber ebenso wie für die Betroffenen selbst.
Als kleine Erinnerung und als Spickzeettel für die eigenen SEO-Hausaufgaben präsentiert W&V Online deshalb vier große Marken, die sich bereits das ein oder andere Missgeschick erlaubt haben.
1. Media Markt
Ab ins Internet! - Das dachte sich Media Markt 2012 und ging am 16. Januar mit seinem Onlineshop an den Start. Aus Sicht des Unternehmens war der Launch der Seite längst überfällig, aus SEO-Sicht dagegen ein mittlerer Albtraum. Lead Digital hatte den Shop damals mit einer Analyse-Software des Berliner Anbieters Searchmetrics getestet: Das Shop-System war für den Suchmaschinen-optimierten Auftritt aufgrund der URL-Struktur nur bedingt geeignet. SEO-Landingpages? - Fehlanzeige!. Alte URLs wurden gelöscht und neue Seiten enthielten teilweise keinen oder nicht passend optimierte Inhalte.
Aus seinen Fehlern hat Media Markt jedoch gelernt. Die Kinderkrankheiten sind längst behoben. Neben dem Vertriebskanal Mediamarkt.de besitzt der Händler auch das Entertainment-Portal Mediamag.net -die Content-Strategie führt auch das neue Angebot Smart-Wohnen.de weiter. Mit dem Osterhasen-Rasen sorgt Media Markt zudem für jede Menge Aufmerksamkeit im Netz.
Was man daraus lernen kann:
Aller Anfang ist schwer.
2. DasTelefonbuch.de
DasTelefonbuch.de zählt zu den reichweitenstärksten Portalen im deutschen Web. Im Februar kam das Webangebot der Deutschen Telekom laut IVW auf insgesamt 23 Millionen Visits und 58 Millionen Page Impressions (PIs). Doch auch hier muss noch manchmal nachjustiert werden, zumindest wenn man SEO-Expertin Bianca Zang glauben darf: Das Vegan-Special der Seite ist anscheinend nicht vermarktet worden, der Inhalt ist laut Zang zudem nicht nah genug am Markenkern der Telekom-Tochter. Das Urteil der Expertin, die bei Searchteq die Produktentwicklung von DasTelefonbuch betreut: "Selbst bei einer sehr starken und Traffic-lastigen Domain darf man nicht auf Content Vermarktung verzichten. Ein Teaser von der Startseite ist nicht ausreichend."
Was man daraus lernen kann:
Immer den eigenen Auftritt nachbessern.
3. Otelo
Für den Mobilfunkanbieter Otelo zog Günter Netzer 2012 blank, der TV-Spot mit dem kahlen Weltmeister von 1974 ist dem ein oder anderen sicher noch in Erinnerung. Im Netz nutzte das Unternehmen die Werbe-Steilvorlage laut SEO-Blog Seo Trainee indes nicht aus: Auf Fragen wie "Ist die Glatze von Günter Netzer echt?" oder "Wieso wurde ihm eine Glatze rasiert?" spuckte die Suchmaschine nur Ergebnisse ohne Otelo aus.
Was man daraus lernen kann:
Ohne kluges Suchmaschinen-Marketing geht auch die pfiffigste Kampagne im Netz baden.
4. Google
Verstöße gegen die eigenen Richtlinien bestraft Google hart. Die Suchmaschine nimmt es jedoch manchmal zu genau und schneidet sich ins eigene Fleisch: Gekaufte Links oder Cloaking - Google ahndete die eigenen Verstöße und bestrafte sich mehr als einmal selbst.
Was man daraus lernen kann:
Auch Suchmaschinen machen Fehler.