The Future of Search:
Sorry, Google! Es geht auch anders: Hier sind 13 Alternativen
Von wegen "googeln"! Andere Suchmaschinen machen ebenfalls einen guten Jobs. Aber welcher Suchdienst ist der richtige für Sie? W&V Online präsentiert 13 Alternativen.
Bei dem Wort Suchmaschine denken viele hierzulande nur an sechs Buchstaben. Das ist schade, aber eigentlich kann man ihnen keinen Vorwurf machen oder? Wenn ein Unternehmen Monopolstellung genießt, geraten Mitbewerber schnell in den Hintergrund. Und vor der Vormachtstellung kapitulieren schließlich auch Sprachwächter. Im Duden findet sich neben Kunstwörtern wie "Tesafilm" oder "Tempotaschentuch" seit 2006 auch das Verb "googeln" - eine Entwicklung, die nicht nur erklärte Feinde von Anglizismen beunruhigen sollte. Denn wer stets nur eine einzige Suchmaschine nutzt, bewegt sich schnell in einer Blase. Vom Thema Datenschutz ganz zu schweigen.
Doch welche Optionen zu Google gibt es eigentlich? W&V Online hat 14 alternative Search Engines herausgesucht.
1. Ask.com
Im Ranking der am meisten genutzten Suchmaschinen Deutschlands nimmt Ask.com den vierten Platz ein. Der geringe Marktanteil sollte aber nicht von einem Besuch der Seite abhalten. Der Anbieter erlaubt unter anderem auch die Beantwortung von Fragen, was angesichts der Geschichte von Ask.com nicht verwunderlich ist. Das Portal startet 1996 unter dem Namen "Ask Jeeves", eine Anspielung auf den diensteifrigen Butler aus der Feder des Schriftstellers P.G. Wodehouse. Nach Meinung anderer ist der servile Search-Diener jedoch ein wenig zu aufdringlich. Die Ask.com-Toolbar wird bei vielen Programmen gleich mitinstalliert, ohne dass der Nutzer dies wünscht.
2. Baidu
Google mag weltweit die meisten Suchanfragen bearbeiten, in manchen Märkten beißt sich der Konzern dennoch die Zähne aus. Ein Beispiel ist China: Im Land der aufgehenden Sonne beträgt der Marktanteil der einheimischen Suchmaschine Baidu 80 Prozent, der amerikanische Konkurrent kommt gerade mal auf zwölf Prozent. Ein Grund für die Situation auf dem chinesischen Markt mag dabei die sicherlich die öffentliche Zensur sein. Nicht zuletzt deshalb gilt: Auch ohne Sinologie-Studium sollte einem der Name Baidu im Gedächtnis bleiben.
3. Beaucoup
Auf Beaucoup.com findet der Besucher eine Liste von über 2.500 Suchmaschinen, Datenbanken und Verzeichnissen. Die Themen sind in der Regel frei zugänglich. Das Schweizer Portal Sprint führt Beaucoup unter der Kategorie Deep-Web-Suchmaschinen.
4. Bing
Mit Bing hat Microsoft seit 2009 eine eigene Suchmaschine im Portfolio, die Macher sprechen jedoch lieber von einer "Entscheidungsmaschine". Zum Launch hieß es schließlich, die Suchergebnisse sollten "menschenlesbarer" werden. Aus diesem Grund wagt Bing vielleicht jetzt den Blick in die Kristallkugel, die Search Engine liefert Voraussagen für Bundesliga- und Championsleague-Spiele. Die Neuerung soll dem Suchanbieter mehr Marktanteile bringen. In Deutschland liegt Bing momentan auf Platz zwei und drei, da auch Yahoo den Service der Microsoft-Engine nutzt.
5. Blackle
Der Anbieter Blackle ist eine Option für Umweltbewusste: Nutzer können auf die Search Engine von Google zugreifen, sie tun dies aber vor einem schwarzen Hintergrund. Das soll dann Strom sparen. Für manche mag das zwar Augenwischerei sein, dennoch gilt: Kleinvieh macht auch Mist.
6. Boardreader
Wer wissen will, was die User in den Foren und sozialen Netzwerken bewegt, kommt nicht an einer Community-Suchmaschine vorbei. Der Anbieter Twingly gewährt beispielsweise einen guten Einblick in die Blogosphäre, und auch Social Mention erweist sich als nützliches Social-Media-Tool. Ein weiterer Tipp für Interessierte ist die Engine Boardreader. Mit ihr lassen sich Trends auch visualisieren.
7. DuckDuckGo
Sie mögen es gerne diskret? Dann ist DuckDuckGo wahrscheinlich die richtige Wahl. Die Hybrid-Suchmaschine legt großen Wert auf Datenschutz: Sie kommt ohne Cookies aus und verzichtet zudem darauf, die IP-Adresse des Nutzers zu speichern. DuckDuckGo erfreut sich deshalb über die Hackerszene hinaus großer Beliebtheit, der Suchdienst wächst gerade seit der NSA-Affäre rasant.
8. Ecosia
Neben Blackle hat sich auch Ecosia den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben: Die Einnahmen, die durch die Suchanfragen zustande kommen, fließen in die Neubeforstung afrikanischer Dürregebiete. Nach eigenen Angaben hat Ecosia so weltweit schon über drei Millionen neue Bäume pflanzen können.
9. Internet Archive
"Das Internet vergisst nicht." - Im Fall des Internet Archive bekommt dieser oft pessimistisch gebrauchte Satz eine positive Bedeutung. Über die "Wayback Machine" können historisch Interessierte einen Blick auf verschollen geglaubte Webseiten werfen. Das kann ganz unterhaltsam sein, wie etwa die alten Auftritte deutscher Agenturen beweisen. Ein weiterer heißer Tipp ist übrigens die Web-Zeitmaschine Oldweb.today.
10. Lycos
Kennt eigentlich noch jemand Lycos? Ende der 90er Jahre zählte die Suchmaschine zu den Giganten der Web-Branche. Von der einstigen Größe ist heute nicht mehr viel übrig, überlebt hat Lycos dennoch. Vielleicht ist jetzt die Zeit für einen neuen Besuch gekommen? Natürlich nur aus Nostalgie-Gründen, versteht sich.
11. Startpage
Im Netz suchen ohne gesucht zu werden: Mit der Privatsphäre nimmt es Startpage wie DuckDuckGo ganz genau. Nutzer können dank der Suchmaschine auf den Index von Google zugreifen, ohne dabei erfasst zu werden. Startpage bietet zudem das geschütze Mailfach Startmail an und gehört zur Meta-Suchmaschine Ixquick.
12. Tixuma
Im Internet suchen und dabei Geld verdienen - mit diesem Modell lockt die Suchmaschine Tixuma. Verbraucherschützer warnen indes vor derartigen "Paid4"-Diensten im Netz. Dennoch: Auf den ersten Blick wirkt das Angebot von Tixuma recht verführerisch.
13. Yandex
In Deutschland kommt die russische Suchmaschine in diesem Jahr immerhin schon auf einen Marktanteil von 0,06 Prozent. Zuhause sieht die Sache jedoch ganz anders aus: Yandex zählt zu den wertvollsten Unternehmen Russlands und bearbeitet dort über die Hälfte aller Suchanfragen. Der Konzern ist jedoch nicht nur für Russland-Fans interessant. Seit 2014 gibt es eine Niederlassung in Berlin. Die aktuellen Pläne des Kremls, den Anteil ausländischer Suchdienste auf 20 Prozent zu begrenzen, zeigt zudem: Die Suche im Netz ist manchmal auch ein politisches Statement.
Eine weitere Liste der besten Google-Alternativen liefert übrigens auch t3n, eine andere gute Quelle ist das Schweizer Portal Sprint: Interessierte finden hier viel Interessantes zu Kategorien wie Allround-Suchmaschinen, Personen-Suchmaschinen oder Visuelle Suchmaschinen.